Santa Marta

Santa Marta ist die Hauptstadt und eine Gemeinde (municipjo) im Departamento del Magdalena an der Karibikküste 992 km von Bogota entfernt. Südöstlich der Sierra Nevada de Santa Marta mit den höchsten Bergen Kolumbiens, dem Pico Cristábal Colón sowie dem Pico Simón Bolivar, beide mit einer Höhe von jeweils 5775 Metern.

Im Osten der Gemeinde befindet sich der Nationalpark Tayrona. Im Norden und Westen befindet sich das Karibische Meer. Der Reiz der Landschaft liegt einerseits in der Karibik mit ihrem warmen Wasser und den Korallenriffen direkt am Strand und andererseits an den schneebedeckten Gipfeln der Sierra Nevada. Wassersport und Bergport nur einige Kilometer entfernt

Die Stadt wurde am 29. Juli 1525 vom Conquistador Rodrigo de Bastidas (der Edelmütige) als eine der ersten heute noch bestehenden spanischen Städte,⁽³⁾ auf dem amerikanischen Festland und als älteste Stadt Kolumbiens gegründet. Heute zählt die Gemeinde Santa Marta hat 515.717 Einwohner, von denen 499.249 im städtischen Teil (cabecera municipal) der Gemeinde leben. ⁽¹⁾

Vor der Ankunft der Spanier war dieser Teil des Landes einer Reihe von indigenen Gruppen bewohnt. Durch Zerstörung und Verfälschung vieler Aufzeichnungen durch spanische Konquistadoren ist unser Verständnis der Völker dieser Region begrenzt.

Die ansässigen Taironas bildeten mittelgroße bis große Bevölkerungszentren Sie bauten Steinwege, Terrassen, geschützten Wasserstraßen und Flächen für landwirtschaftliche Erzeugnisse. Ihre Wirtschaft bestand in erster Linie aus der Landwirtschaft, dem Anbau von Mais, Ananas, Maniok und anderen lokalen Lebensmitteln. Die Tayrona gelten für ihren Zeitraum als recht fortgeschritten. Die erhaltenen archäologischen Stätten bestehen aus Terrassen und kleinen unterirdischen Steinkanälen. Die bedeutendste erhaltene Stätte der Tairona ist die Ciudad Perdida (Verlorene Stadt), auch Teyuna (indigener Name). Die Tairona waren auch dafür bekannt, aktiv Salz zu sammeln und zu verarbeiten. Dies war ein wichtiges Handelsgut. Wir wissen, dass sie mit anderen indigenen Gruppen entlang der Küste und im Landesinneren Handel trieben. Archäologische Ausgrabungen haben bedeutende Werke in den Bereichen Keramik, Steinmetzarbeit und Goldschmiedekunst gefunden.

Santa Marta entwickelte sich rasant. Von hier starteten nicht nur die Raubzüge gegen die Tairona, deren Goldartefakte in den kommenden Jahrzenten nahezu vollständig geplündert, eingeschmolzen und nach Spanien verslandeschifft wurden, sondern auch die meisten Raubzüge ins Hochland. Seit 1534 ist Santa Marta Sitz des Bistums Santa Marta. Die Kathedrale ist gerechnet von der Grundsteinlegung die älteste des Landes, vollendet jedoch erst 1766.

Die Bewohner von Santa Marta waren immer Angriffen ausgesetzt. Sei es Überfälle aus dem Hinterland durch die Indigenen oder Piratenüberfälle. Die berühmtesten davon Sir John Hawkins und Sir Francis Drake. John Coxon plünderte z.B. 1677 die Stadt und nahm den Gouverneur und Bischof gefangen und tauschte sie gegen Lösegeld aus. Sehr schnell wurde die Stadt jedoch ökonomisch von Cartagena de Indias verdrängt. Santa Marta versank im Schlaf einer Provinzhauptstadt.

Politisch hielten die Bewohner bis zu Letzt, den Royalismus die treue. So vertrieben sie 1813 die Bolivarischen Armee unter Pedro Labatut und übergaben die Stadt zurück in die Hände der spanischen Royalisten. Nicht umsonst hielt sich der flüchtige Vizekönig versteckt, um auf Verstärkung aus Spanien zu warten. Ca. 16 km vom Stadtzentrum entfernt befindet sich die Quinta de San Pedro de Alejandrino, auf der am 17. Dezember 1830 der Freiheitskämpfer Simon Bolivar verstarb.⁽²⁾

Heute ist Santa Marta ist nicht nur eine wichtige Hafenstadt mit Umschlag von Stückgut und Kohle, sondern auch ein Touristikzentrum mit einem ausgedehnten Hotelgebiet und Vergnügungsstätten. Vor allem El Rodadero ist eine beliebte Sommerfrische der Kolumbianer mit umfassendem Angebot an Diskotheken und Bars.

Vermutlich ist es auch der Hafen in der Welt, von dem aus das meiste Kokain geschmuggelt wird. Die Berge der Sierra Nevada de Santa Marta sind nicht weit. Dort befinden sich Gebiete, die nicht unter Kontrolle der kolumbianischen Regierung sind. Dort wird Kokain angebaut.

Rund um die Stadt wird intensiv Landwirtschaft betrieben, es werden Palmen, Bananen und Mangobäume angepflanzt. Bananen, teilweise aus nachhaltigem Anbau gemäß SAN-Standard, werden über den Hafen nach Europa exportiert. ^{(5) (6)}

Santa Marta verfügt über einen Flughafen, den Aeropuerto Simón Bolivar, der insbesondere von Bogotá, Medelin und Cali aus angeflogen wird. Mit dem Auto kann Santa Marta über die Fernstraßen Troncal del Caribe (I-90), die die Stadt mit Barranquiella, Cartagena und Riohacha verbindet. Troncal del Magdalena (I-45), verbindet die Stadt mit dem Landesinneren. In der Vergangenheit hatte die Eisenbahnstrecke Ferrocarril de Santa Marta eine wichtige Bedeutung.

Wohin in Santa Marta? Sofern man innerhalb des Zentrums wohnt, kann man eigentlich alles Interessante und Relevante zu Fuß erreichen. Ansonsten kann man Stadtbusse nehmen (1.400 COP) um die verschiedenen Teile der Stadt anzufahren, oder einfach das Taxi nehmen. Wenn man das Taxi nimmt, sollte mit dem Fahrer am besten vor der Fahrt der Preis festgemacht werden; 10.000 COP dürfte er innerhalb Santa Martas eigentlich nicht übersteigen. Machen wir auf eine kleine Stadtbesichtigung. Die Straßen sind wie üblich in Kolumbien Schachbrettartig angelegt. Die Carreras verlaufen parallel zur Küste. Die Calles führen zum Strand. 

Untergekommen bin ich im Hotel Tayomar. Wenige Meter von der Cra.1c der Strandpromenade entfernt von wo unser Rundgang beginnt. Diese einspurige Hauptverkehrstrasse verläuft parallel zum Strand. Auf der einen Seite Hotels, Kaffees, Restaurant und Butiken. Die andere Seite der Sandstrand. Der Strand von Santa Marta ist erstaunlich sauber und lädt zum Schwimmen ein - und das obwohl ein Hafen um die Ecke ist und große Schiffe in Sichtweite sind. Ansonsten ist das kleine Fischerdorf Taganga im Norden ein gutes Badeausflugsziel.

Folgt man der Straße Richtung Hafen kommen wir am Denkmal Paseo Bastidas vorbei und Stoßen direkt auf den Park Bolivar. Hier hat man einen guten Blick auf die Bibliothek und auf das Goldmuseum Museo del Oro Tairona. Es ist ein kleiner gepflegter Platz mit einer Statue von Simmon Bolivar und der einen oder anderen Parkbank zum Ausruhen. 

Gegenüber der Bibliothek befindet sich das Gebäude Casa de la Aduana. Es soll das älteste Gebäude, was noch in Süd-Amerikas steht sein. Dieses Gebäude hat turbulente Zeiten erlebt. Zwischen 1543 und 1779 wurde die Stadt 46 Mal von Piraten angegriffen. Es war Regierungsgebäude, Schloss, Zollamt. Das Zollhaus wurde 1970 zum Nationaldenkmal erklärt. 1979 erwarb die Bank der Republik es, um das Tairona Gold Museum zu beherbergen.

Das Zollamt beherbergt 4 Musen in einen. Der Besuch des Museums ist kostenfrei. Alle Ausstellungsräume über zwei Etagen sind gut zugänglich. Für Rollstuhlfahrer und Kinderwagen gibt es einen geräumigen Fahrstuhl, von Thyssen-Krupp. Viel Information gibt ein Film, mit englischem Untertitel. Das Museum gibt Einblicke in die Geschichte der Stadt. Einblicke in das indigene Leben von früher und heute, Original-Räume, in denen Bolivar sich aufhielt und natürlich auch Goldschmuck der Eingeborenen. Die gesamte Region Tairona wird hier repräsentiert.

Gehen wir die weiter auf der Calle 14 Stadteinwärts kommen wir an den Gebäude Asuntos Juridicos vorbei und treffen auf den Platz San Francisco de Asis. Hier steht die kleinegleichnamige Kirche. Etwas überschattet von der Kathedrale, ist dies eine weitere schöne Kirche in der Altstadt.  Das Gebäude bröckelt ein wenig. Klein, aber sehr malerisch, hat es barocke Kunststoffarbeiten und Skulpturen im Inneren. Geöffnet jeden Tag der Woche.

Folgen wir der Straße weiter stoßen wir auf die Carrera 5. Diese Einbahnstraße ist ein einziger Supermarkt. Boutique neben Boutique, Stand neben Stand. Gürtel, Lederwaren, Klamotten, Handys – alles was man braucht oder auch nicht braucht. Ein Menschengetränge – oft kommt man nur durch die schmalen Gänge, wenn man seinen Ellenbogen benutzt.

Nicht weit davon entfernt, am zentralen Platz der Stadt befindet sich die Kathedrale Santa Marta. Der Grundstein wurde am 8. Dezember 1766 gelegt, 1786 wurde die Kirche fertiggestellt. Sie beherbergt die Gebeine des Gründers von Santa Marta und erhebt  für sich den Anspruch, die älteste Kirche Kolumbiens zu, zu mindestens was die Grundsteinlegung betrifft. 

Sie wurde über die Jahrhunderte hinweg mehrere Male renoviert und vereint aus diesem Grunde gleich mehrere Architekturstile. Auf Grund der ständigen Piratenüberfälle benötigte der Bau 30 Jahre bis zu seiner Fertigstellung. 1830 wurde Simon Bolivar in einem Gewölbe begraben, 1842 wurde er nach Caracas überstellt. Papst Pius XI.  verlieh der Kathedrale 1930 zusätzlich den Titel einer Basilika minor.

Einige Straßenzüge weiter befindet sich wo früher ein See war der Los Novios Park oder Santander Park. Er beherbergt mehrere denkmalgeschützte Gebäude und ist eines der gastronomischen und touristischen Zentren der Stadt. Es ist einer der geschichtsträchtigsten, und besterhaltenen Parks von Santa Marta. In den 1930er Jahren wurde es Platz nach dem kolumbianischen Militär und Politiker Francisco de Paula Santander benannt. 

Neben der Santander gewidmeten Statue beherbergt der Park eine Büste des Politikers Manuel Murillo Toro, der in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zweimal Präsident der Vereinigten Staaten von Kolumbien war. In seinem zentralen Bereich gibt es einen klassischen Tempel. Um den Platz stehen mehrere denkmalgeschützte Gebäude. Auf der Südseite des Parks ist der helle Palacio de Justicia ein schönes Beispiel des Neoklassizismus des 19. Jahrhunderts, dessen aufgeblasene weiße Ziegel in einem schillernden Kontrast zur roten Ziegeleifläche des Parks stehen. In der Nacht wird es das Epizentrum der Bars mit Tischen und Stühlen auf der Straße., Hier verkehren keine Autos oder Motorräder. Salsa- und High-Volume-Musik ist hier das Gesetz der Straße und dauern bis früh in den Morgenstunden. Leider ist es aber auch so dass man immer öfters von Frauen und Mädchen aus Venezuela angesprochen wird die sich anbieten um zu überleben.

Interessant ist auch ein Besuch eines der Aquarien. 1999 wurden die Türen des MUNDO MARINO Aquariums mit 24 Ausstellungsaquarien und einem Mega-Pool eröffnet. Eine Reihe von großen Ausstellungsaquarien zeigen die Tierwelt der Karibikküste um Santa Marta. Seit mehreren Jahren versucht die Stiftung Museo del Mar (Santa Marta), eine gemeinsame Beteiligungsgesellschaft für öffentliche Interessen und gemeinnützige Zwecke, zusammen mit der Jorge Tadeo Lozano Universität ein Projekt zu entwickeln, das darauf abzielt, Wissen zu fördern und die ordnungsgemäße Nutzung der Meeresressourcen der Region, im Bewusstsein der Menschen zu integrieren.

Wenn man schon beim Wasser ist – wer er in Santa Mara ist, will natürlich auch in der Karibik baden. Santa Marta bietet eine Vielzahl von Badestränden mit supersauberem Wasser zum Schwimmen, Schnorcheln und Tauchen. Wer keine Lust hat kann unmittelbar am Historischen Zentrum ins Wasser. Wer eine kleine Bus- oder Taxifahrt nicht scheut findet Erholung unter anderem im Cristal Beach, Buritaca, Playa Salguero oder Playa Bello Horizonte. Ich selbst bevorzugte den Playa Aeromar Aeropuerto Santa Marta. Er ist nicht so überfüllt und bietet viel Schatten unter Bäumen. Der Fisch an den Imbissstätten schmeckt super lecker. Wer Lust hat kann bei der Zubereitung des Fisches, den man selbst auswählt, zuschauen. Fiesta in einer der Hängematten, die zwischen den Bäumen hängen bringt pure Erholung, Start und Landungen der Flugzeuge in der nähe liegenden Flugplatz ist kaum zu hören.

Ich selbst bevorzugte den Strand Playa Aeromar Aeropuerto Santa Marta. Er ist nicht so überfüllt und bietet viel Schatten unter Bäumen. Der Fisch an den Imbissstätten schmeckt super lecker. Wer Lust hat kann bei der Zubereitung des Fisches, den man selbst auswählt, zuschauen. Fiesta in einer der Hängematten, die zwischen den Bäumen hängen bringt pure Erholung. Start und Landungen der Flugzeuge am naheliegenden Flugplatz ist kaum zu hören.

Santa Marta ist ideal zu Exkursionen in die nähere Umgebung. So ist der Parque Nacional Natural Tayrona mit Bus oder Boot leicht zu erreichen. Zu empfehlen ist auch ein Ausflug nach Minca. Es bieten sich hier Wanderungen zu Wasserfällen, Kaffeeplantage oder Vogelbeobachtung an. Eine Fahrt nach Bonda, um das Naturreservat Caoba und die Kakaoplantage zu besuchen. Ein besonderes Abenteuer ist die mehrtätige Wanderung nach Ciudad Perdida

In Santa Marta kann man gut und preiswert Essen. Wobei die Bewertungen sehr subjektiv sein können. Ich stelle hier ausschließlich Restaurants vor, die ich selbst besucht habe. Oft und sehr gerne bin ich in das 13 Reses Steakhouse Cra. 1c ##22, zum Abendessen gegangen. Die dort angebotenen Speisen schmecken super und sind preislich erschwinglich. Im freien sitzend hat man eine wunderbare Aussicht zur Marina Santa Marta und den modernen Häuserkomplex dahinter.

Ouzo – am Los Novios Park wird von jedem Reiseführer wärmstens empfohlen. Ein Restaurant, auf zwei Etagen und offener Terrasse zum Platz. Am Abend mit Salsa Musik. Wir besuchten das Restaurant aufgrund der guten Bewertung und platzierten uns im oberen Stockwerk. Ich selbst war ein wenig enttäuscht. Von einer reichhaltigen Auswahl kann ich nicht reden und die Portionen waren nicht besonders groß, aber sehr schmackhaft. Das Besondere ist das Ambiente.

Ein Geheimtipp – ebenfalls in der Cl. 20 ##3-51, das Restaurant eines Schweizers mit einer Kolumbianerin verheiratet, erst vor einem halben Jahr eröffnet (Frühjahr 2019). Speisen Meridian, auserlesen und mit viel Liebe zubereitet. Ambiente einmalig, ein Teil des Restaurants befand sich auf einem Holzgerüst unter dem Dach eines mächtigen Baumes.

Das subjektive Sicherheitsgefühl ist hier in Santa Marta sehr hoch. Auch nach Sonnenuntergang sind Spaziergänge in den touristischen Gebieten problemlos möglich. Das Gebiet nördlich der Avenida Ferrocarril ist unsicher, man sollte es auch tagsüber nicht allein besuchen. Die gesamte Stadt wird ab Sonnenuntergang zunehmend menschenleerer. Gegen 23:00 verschwindet auch die massive Polizeipräsenz.