Erfahrene Computerfachleute arbeiten in ihrer Freizeit, um Hilfsprojekte in Kolumbien zu finanzieren
Ist ein sogenanntes Palenque-Dorf zugeordnet der Stadt Mahates im Verwaltungsgebiet Bolivar mit ca. 3500 Einwohner.
Palenques werden Dörfer genannt, die von entflohenen afrikanischen Sklaven aus Cartagena de Indias, den sogenannten „cimarrónes“ im 16. Jahrhundert gegründet wurden. Cimarrón ist im allgemeinen Sprachgebrauch der Begriff für ein entlaufenes Haustier. In unseren Fall sind entlaufene Sklaven gemeint die ja zu dieser Zeit rechtlich den Haustieren gleichgestellt wurden.
San Basilio de Palenque gilt als erstes freie Dorf in Südamerika. Die Bewohner sind mehrheitlich Afrokolumbianer. Es ist heute noch das einzige seiner Art und liegt etwa 50 km von Cartagena de Indias entfernt. Gegründet wurde der Ort um die Jahrhundertwende des 16./17. Jahrhundert. Ursprünglich gab es in dieser Gegend mehrere „palenques“ aus Holzpfählen errichtete Wehranlagen, die jedoch von Milizen der Sklavenhalter zerstört wurden. Bis zur Anerkennung und Lostrennung der Kolonie von Spanien standen die Dorfbewohner im ständigen Kampf mit den spanischen Kolonialherren und der weißen Bevölkerung. Das erste Dokument stammt aus dem Jahre 1713 worin der Ort namentlich erwähnt wird. Das Dorf lebte auch nach der Unabhängigkeit in Isolation. Erst in den letzten Jahren lockert sich durch bessere Verkehrsbedingungen, Elektrizität und modernen Kommunikationsmöglichkeiten die Isolation auf.
Besonders Interessant ist ihr kulturelles Erbe, im besonderen ihre Palenquero-Sprache, eine auf Spanisch basierende Kreolen-Sprache die von etwa 2500 Leuten gesprochen wird. Sowie eine Reihe von Bräuchen und Traditionen die sich unter anderem in einer eigenen Musikkultur äußert. Dazu gehört die nur hier vorkommende Zeremonialtrommel „pechiche“ die als Liedbegleitung bei Begräbnissen geschlagen wird.
2005 wurde der Kulturraum von San Basilio de Palenque von der UNESCO zum Meisterwerk des mündlichen und immateriellen Erbes der Menschheit erklärt und 2008 in die Repräsentative Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit eingetragen.
Der Ort selber ist weniger spektakulär. Die Straßenverbindung dorthin teilweise unbefestigt. Die Häuser sind bescheiden aus Holz und Lehm, mit Dächern aus Palmenblätter und Blech. Baumaterialien die die Natur bereitstellt und das Haus kühlt und der Hitze wiedersteht. Hier kennt jeder, jeden. Die Straßen schmutzig auf denen sich freilaufende Hausschweine tummeln.
Die Geschichte ist aber überall Spürbar. Sei es an der Statue des Benkos Biohó auf den Hauptplatz in Palenque oder in den kleinen unbefestigten Gassen zwischen den Häusern.
Benkos Biohó, auch bekannt als Domingo Biohó wurde Ende des 16. Jahrhunderts im heutigen Angola oder Kongo geboren. Als Sklave nach Cartagena de Indias verschifft und an den Spanier Alonso del Capo 1596 verkauft. Er ist maßgeblich an der Gründung von San Basilio de Palenque beteiligt. Unter seiner Führung konnte sich die Gemeinschaft erfolgreich gegen die Angriffe der spanischen Autoritäten verteidigen. 1621 wurde er verraten und im Namen des Gouverneurs von Cartagena gehängt.
Ich wollte unbedingt das Museum im Ort besuchen. Leider konnte ich nicht herausbekommen ob das Museum geschlossen wurde oder nur vorübergehend zu hat.
|
|
|