Minca

Minca ist ein kleines Dorf in der Sierra Nevada de Santa Marta dem höchsten küstennahe Gebirge der Welt mit etwa 600 Einwohner. Siebzehn Kilometer von Santa Marta entfernt befindet es sich auf einer Höhe von 650 Meter und ist durch eine befestigte Straße von Santa Marta gut zu erreichen. Das Wetter unterscheidet sich sehr von dem schwülwarmen Wetter Santas Martha. Es ist nicht so heiß und nachts kann es ziemlich kühl werden.

In den Sommermonaten regnet es fast täglich. Man kann die Uhr danach stellen. Pünktlich um zwei öffnen sich die Himmelsschleusen für etwa zwei Stunden. Oftmals hat man den Eindruck, die Welt geht unter. Es ist aber ein angenehmer Regen, ein warmer Regen.

Minca ist in den letzten Jahren zu einem sehr beliebten Reiseziel in Kolumbien geworden, vor allem bei Rucksacktouristen und Ornithologen. Es ist ein idealer Ausgangspunkt für Wanderungen, Mountainbiking, Vogelbeobachtungen und andere Outdoor-Aktivitäten. Minca und Umgebung haben einige Sehenswürdigkeiten und befindet sich inmitten üppiger Vegetation.

Es gibt sowohl Busverbindungen und Colectivos so eine Art von Taxi-Sharing, die vom Marktplatz in Santa Marta nach Minca fahren. "La Estacion de Minca" befindet sich auf Calle 11/Carrera 12 neben einer Tienda (Shop). Die Fahrt kostet rund 7.000 COP und das Colectivo startet sobald genügend Fahrgäste (normalerweise 4-8) bereit sind. Die Fahrt dauert rund 40 Minuten. Eine weitere Option ist von Santa Marta oder vom Flughafen aus mit einem Taxi nach Minca zu fahren. Die Preise variieren zwischen 40.000 COP und 60.000 COP. Innerhalb der Ortschaft stehen eine Reihe von Mototaxis (Motorräder)zu Verfügung, die euch zu den entferntesten Unterkünften bringen. Die Kosten liegen zwischen 5000 und 10000 Pesos. Die exakten Preise für die verschiedenen Reiseziele in und um Minca sind auf einer Informationstafel ersichtlich.

Es gibt eine Vielzahl von Übernachtungsmöglichkeiten in Minca mit großen Preisunterschieden und Qualität der Ausstattung. Es sind aber in erster Linie Unterkünfte für Rucksacktouristen. Ich kann aus eigener Erfahrung die Unterkunft Casa Relax Minca Guest House empfehlen. Diese Unterkunft liegt ein wenig außerhalb von Minca, oberhalb des Flusses Minca. Man wird nicht nur als Gast sondern als Freund empfangen. Die Zimmer sind Sauber, das Frühstück ausreichend. Das Personal ist ständig bemüht den Aufenhalt so angenehm wie möglich zu machen. Ana war sehr bemüht uns über Ausflugsmöglichkeiten, Preise und Hintergrundinformationen zu versorgen. Danke Ana.

Eine Reihe von Restaurants laden zum Essen ein, preiswert und gut. Es gibt mehrere kleine Tiendas (Kiosk - Läden) im Dorf, wo man Grundnahrungsmittel einkaufen kann. Falls man länger als 3 Tage bleiben will empfiehlt es sich bereits in Santa Marta Lebensmittel einzukaufen. Es gibt keinen Geldautomaten in Minca, daher wird empfohlen mit genügend Bargeld anzureisen. Der nächste Geldautomat ist bei der Yucal Tankstelle oder im Einkaufszentrum Buena Vista, beide in den Außenbezirken von Santa Marta.

Es fließt viel Wasser in und um Minca herum. Naturklare Bergbäche bringen das Regen- und Schmelzwasser der Sierra Nevada an die Küste. Hinter der Brücke führen zwei Straßen weiter. Geradeaus geht es in die Berge, vorbei an der Casa Sans Souci, zu den Wasserfällen von Pozo Azul. Rechts führt die Straße, vorbei an der Kirche, noch einmal rechts ab, runter zum Rio Gaira. 

Hier befinden mehrere Restaurants und Herbergen, ziemlich weit unten auch das "Doña Ana". In diesem einfachen Restaurant werden an heißen Tagen schon mal die Tische und Stühle in den flachen Fluss gestellt. Die Bedienung serviert dann mit viel Geschick und aufgekrempelten Hosen. Vorbei am "Doña Ana" führt der Weg zu "Las Piedras", den Steinen. Nach einem ca. 10- minütigem Fußmarsch erreicht man den Zusammenfluss der Flüsse Rio Minca und Rio Gaira, der später in Rodadero mündet. Die Natur hat hier große Felsbrocken zu teilweise seltsamen Gebilden geformt. Am Wochenende ist dies ein beliebter Treffpunkt für ganze Familien: In einem großen Suppentopf wird "Sancocho" gekocht, ein traditioneller Eintopf, der über dem offenen Feuer zubereitet wird.

In Minca gibt es eine Reihe von Sehenswürdigkeiten und landschaftliche Schätze. So ist die Wanderung zum "Pozo Azul" (den blauen Schacht) durchaus ein Vergnügen, auch dann, wenn es im strömen Regnet. Hinter der Brücke geht es geradeaus in die Berge. Man läuft an mehreren Herbergen vorbei. Ca. nach einem Drittel des Weges befindet sich ein kleiner Kiosk von einem Deutsch aus Polen bewirtschaftet, der seit fünf Jahren im Land ist. 

Den Wasserfall erreicht man nach zirka einer Stunde. Alternativ sind im Dorf Motorradtaxis und andere Gefährte zu mieten, die die Strapazen erträglicher gestalten. Ein einstündiger Spaziergang bergauf ist bei diesem Klima nicht zu unterschätzen! Es ist auch möglich Fahrräder zu mieten, was ich sehr gut für die Strecke zurückbezahlt macht. Kleine Wasserfälle und natürliche Pools laden zu einem erfrischenden Bad ein. 

Sofern das Wasser genug tief ist, kann man auch von Felsen springen. Vorsicht: Beim letzten Wasserfall, welcher zu Fuß erreichbar ist, gibt es gefährliche Unterwasserströmungen. Wer den gleichen Weg nicht zurück möchte kann den Bach überqueren, an den Imbiss vorbei und den Pfad an einen kleinen Wasserfall zum Dorf zurücklaufen.

Marinka Wasserfall Westlich von Minca befindet sich der Marinka Wasserfall, wo man baden oder eine natürliche Dusche nehmen kann. Der Wasserfall befindet sich im Landschaftsschutzgebiet und kostet 3.000 COP Eintritt. (Stand Oktober 2019). Sie gelangen zu dem Wasserfall indem sie hinter der Brücke im Centrum von Minca, die Straße folgen, die links abbiegt. Der Weg zum Wasserfall ist gut ausgeschildert und nicht anstrengend.

Sie können den Wasserfall aber auch mit größerer Anstrengung erreichen. Über Los Pinos.

Der zweite Weg führt über die Los Pienos. Von Los Pinos hat man einen sagenhaften Ausblick auf die Sierra Nevada, Santa Marta und das Meer. Die Rundwanderung führt an verschiedenen Kaffeeplantagen und kleinen Wasserfällen vorbei und dauert 6 bis 8 Stunden. Mit dem Moto Taxi ca. 2 Stunden. Der Weg führt am Casa Elemento vorbei. Das Casa Elemento ist ein Hostel, etwa 2,5 Stunden Wanderung Bergauf von Minca entfernt. Das Besondere: Es gibt dort die größten Hängematten Kolumbiens. 

Auf deiner Wanderung kannst du dort also Halt machen, dich in den Hängematten ausruhen oder dich in dem Pool abkühlen. Das Ganze kostet 10.000 Pesos (derzeit 3,- Euro) Eintritt. Wem der Aufstieg zu anstrengend ist mietet sich ein Motortaxi. Ich habe mich mit ein Jeep hochfahren lassen Für 6 Personen 200000 Pesos. Diese Idee ist nicht verkehrt gewesen, die fahrt war ein riesiges Vergnügen. Auch dann, wenn man öfters den Wunsch hatte die Augen zu schließen, um den Weg nicht zu sehen. Auf alle Fälle brauchte es sehr viel Vertrauen zum Fahrer.

Wir hatten Pech. Meine Aussicht bestand darin das ich nur in den Nebel sah. Was solls, der Weg führt abwärts. Aus dem Nebel raus. Der Weg ist gut zu laufen. Zuerst erstaunlicher weiße an einer Schule vorbei. Weit und breit weder ein Pueblo noch irgendwelche Finkas, die sich wohl weiter in den Bergen befinden. Ab und zu sehen wir an den Hängen der Berge Gebäude. Nach einer guten halben Stunde geht es an zwei Gehöfte vorbei. Der Weg schlängelt sich an den Flanken der Berge ins Tal. Bergab lässt es sich gut laufen. Immer wieder bleiben wir stehen und bewundern die Tier- und Pflanzenwelt.

Irgendwann stößt man an einen Kiosk. Hier gabelt sich der Weg. Gerade aus geht es nach Minca, rechts zum Wasserfall. Der Kiosk kommt gerade recht für eine Erfrischung. Nach ca. 15 Minuten erreicht man den Wasserfall. Unmittelbar am Wasserfall ein Restaurant mit ortstypischen Hängematten. Hier lässt sich nach einem erfrischenden Bade gut ausruhen. Den Rest des Weges lässt sich mit einen Motortaxi zurücklegen.

La Victoria Kaffee - Finca befindet sich südlich von Minca Richtung San Lorenzo. Diese Finca wird von einer deutschen Familie in dritter Generation betrieben. Für 10.000 COP erhält man eine Führung und interessanten Einblick in die Kaffee - Produktion.

Museo del Cacao de Minca schräg gegenüber der Polizei-Station mitten in der Stadt. Hier erfahren ihr alles über die Geschichte des Kakaos. Für eine geringe Gebühr erhält man eine private Führung durch die Geschichte der Schokolade in Kolumbien und der Welt, trinken heiße Schokolade, und seht zu, wie Schokolade hergestellt wird und stellen sie selbst Schokolade her. Auch erhalten ihr eine Pizza oder ein lokales Bier, gebraut direkt im Minca.