Kolumbien - Land im Zwiespalt und der Gegensätze
 Kolumbien -Land im Zwiespalt und der Gegensätze  

Guatapé

Eine Landschaft aus Wasser und Stein

 

 

Diesen Bericht ist meiner Begleiterin gewidmet, eine Medizinstudentin aus Medellin, die mich alten Mann begleitet und rührend Betreut hat

Das kleine farbenfrohe Städtchen Guatapé im Nordwesten Kolumbiens in der Provinz Antioquia ist ein beliebtes Ausflugsziel.

Guatapé - Zentrum Autor

Guatapé liegt etwa 75 Kilometer von Medellin, der Hauptstadt Antioquias, entfernt, auf einer Höhe von ungefähr 1925 m ü NN in der Subregion Oriente Antioqueño und hat eine Jahresdurchschnittstemperatur von 20°C. Die Gemeinde hat eine Ausdehnung von 69 km², von denen 68 km² auf den ländlichen Teil der Gemeinde entfallen. An Guatapé grenzen im Norden Aleiandria, im Westen El Peńol, im Süden Granada und im Osten an Rafael und San Carlos (1). Neben dem urbanen Zentrum besteht die Gemeinde Guatapé aus 7 Gemeindeteilen.

In Guatapé herrscht ein tropisches Regenwaldklima. Die beste Reisezeit für einen Besuch ist deshalb von Dezember bis Januar sowie von Juni bis September. Oft ist es ein wenig regnerisch.

Die Gemeinde Guatapé hat 8981 Einwohner, von denen 6096 im städtischen Teil (cabecera municipal) der Gemeinde leben (Stand: 2022).(2)

Quechua-aus Wikipedia

 

 

Bevor die iberischen Konquistadoren im 16. Jahrhundert das Gebiet erreichten, war dieses Gebiet von einheimischen ethnischen Gruppen bewohnt, von denen einige, von einem Kayikem namens Guatape kontrolliert wurden. Ihm zu Ehren wurde die Stadt benannt. Der Name „Guatapé“ stammt aus der Quechua-Sprache. Ein anderer Name, den die Stadt in der Vergangenheit hatte, ist „La Ceja de Guatapé“.

Die auf dem Gebiet der heutigen Gemeinde Guatapé lebenden Indigenen wurden 1714 in das Reservat San Antonio de Remolinos de El Peñol umgesiedelt. Guatapé wurde am 4. Oktober 1811 von dem Spanier Don Francisco Giraldo y Jimenez gegründet. Es wurde im September 1867 zur Gemeinde erklärt. 

Schiff beim kentern El Almirante Archivbild

Die ursprünglich landwirtschaftlich geprägte Gemeinde wurde durch den Bau des Stausees Péol-Guatapé in den 1970er Jahren zu einem Tourismuszentrum.(3) Im Juni 2017 kenterte das mehrstöckige Touristen- und Freizeitschiff El Almirante mit 167 Personen an Bord. Bei dem Unglück starben neun Personen.(4)

Die wichtigsten Wirtschaftszweige in Guatapé sind Energiegewinnung, über das Wasserkraftwerk der Talsperre San Carlos und dem Tourismus. Zudem gibt es Landwirtschaft, Tierhaltung, Fischerei, Handel und Textilindustrie.(5)

Landschaft Blick auf das Land- Autor

Die Talsperre staut den Rio-Guatapé auf einer Länge von 7,9 km. Die Talsperre wurde 1979–1983 errichtet. Sie besteht aus einem 70 m hohen Erdschüttdamm(6). Das Mauervolumen beträgt 6 Millionen m³. Der Damm besitzt eine Kronenhöhe von 785 m sowie eine Kronenlänge von etwa 800 m (6). Am östlichen Ende befindet sich eine Hochwasserentlastungsanlage mit einer Schussrinne.

Bedeutsam für den Tourismus sind sowohl der Felsen von Guarape, ein typischer Inselberg, als auch das historische Zentrum des Ortes, das Kopfsteinpflasterstraßen und bunt angemalte Häuser zu bieten hat. Eine Attraktion sind die in Reliefkunst gestalteten Zócalos (Häusersockel), die verschiedenen Motive der Geschichte und des Alltags der Region sowie geometrische Formen darstellen. Am sehenswerten Hauptplatz findet sich die Kirche, die unserer Lieben Frau auf den Berge Kamel gewidmet ist. Auf dem Gebiet der Gemeinde liegen zudem zwei Klöster. Über den Stausee fahren Touristen- und Freizeitschiffe.(7)

Felsen von Guatapé - Copy Internet

Guatapé ist von Medellin aus über die Autobahn Medellín-Bogotá zu erreichen. Die Abzweigung Richtung Guatapé und El Peñol befindet sich hinter dem Ortskern von Marinilla. Die zwei Busunternehmen Sotra Sanvicente y Guatapé la Piedra und Sotrapeñol verbinden Guatapé mit Medellín. Auf dem Stausee werden Schiffsverbindungen angeboten. (8)

Vom Terminal Norte in Medellin (gleich bei der Metrostation Caribe) fährt ein Bus des Unternehmens Sotrapeñol oder Sotrasanvicente. Diese fahren regelmäßig nach Guatapé. Die Fahrdauer beträgt 2 Stunden und kostet 25000 Pesos. Falls zuerst El Peñón bestiegen werden soll, wird etwas früher ausgestiegen, gleich am Fuß des Felsens, etwa 10 Minuten vor der Ortschaft Guatapé.

Wir komme gegen 10:00 Uhr mit dem Bus in Guatapé an und lassen uns von so einer Art TukTuk in die See Promenade, dem Malecón fahren. Das Wetter sieht nach Regen aus und besonders warm ist es nicht. Ein gutes Geschäft für die hier anwesenden Händler die neben vielen anderen Andenken, Regenmäntel und Ponchos verkaufen. Viel Zeit habe ich nicht und begebe mich zu den bereits wartenden Touristenschiff. Das wenige Minuten später ablegt. Diese ca. einstündige Rundfahrt habe ich leider nicht gut in Erinnerung. Ich habe auf dem Schiff fürchterlich gefroren. Auch in Kolumbien gibt es kälte, nehmt immer für den Notfall was Warmes zum Anziehen mit.

Der langgestreckte Stausee Punchiná ist in NW-SO-Richtung ausgerichtet. Die maximale Wasserfläche beträgt 360 ha. (6) In das nordwestliche Ende des Stausees münden die Flüsse Río Guatapè und Río San Carlos. Die Landstraße von San Rafael nach San Carlos führt am oberen Ende des Stausees vorbei. Das Speichervolumen liegt bei 62 Millionen m³. Das „Meer Antioquias“ wird der Stausee von den Einheimischen genannt. Kleine Motorboote, die Lanchas, fahren mit den Touristen auf den See hinaus.

Stausee Blick auf den Stausee - Autor

 

 

Die Rundfahrt hat mir abgesehen von der Kälte nicht besonders gefallen. Ehrlich gesagt, für mich Zeitverschwendung. Man sieht aus der Ferne den Felsen von Guatapé. Überall ragen kleine Inseln und Halbinseln mit Ferienhäusern, Villen und kleinen Palästen auf. Diese Inselchen waren früher Berggipfel.

Seenlandschaft mit Bergblick Blick zum El Peñón - Autor

Auf einem Inselchen liegt eine ausgebrannte Villa. Es war das Haus, in dem Pablo Escobar, der berüchtigte und legendäre Drogenchef seine prominenten Gäste unterbrachte. Schon 1991 hatte das konkurrierende Kali Kartell dieses Gästehaus durch eine Bombe fast völlig ausbrennen lassen, zwei Jahre bevor Pablo Escobar selbst 1993 bei einem Polizeieinsatz auf den Dächern Medellins erschossen wurde. Bis heute ist der berüchtigte Drogenhändler für viele Menschen in der Region noch ein Idol. Er hatte hier für das Haus 35 Arbeiter angestellt, von denen sich jeder um eine Sache kümmerte, der eine um die Pflanzen, der andere hielt die Wege in Ordnung, wieder einer die Säulen aus poliertem Stein.

Auch andere Inselchen haben respektable Herrenhäuser, eines sogar ein Hotel. Manche zeugen aber auch von Fehlspekulationen und unvorhergesehenen finanziellen Zusammenbrüchen, wie etwa eine kahle Insel, auf der nur drei Holzhütten stehen.

kleiner unter Laden Wandschmuck - Autor

Mitten im See ist plötzlich eine eigenartige Boje in Kreuzform zu sehen. Sie erinnert an den Turm der Dorfkirche von El Peñol. Die Reste des alten Dorfes liegen auf dem Grunde des Stausees. Einzig ein Haus ist übriggeblieben. Es ist 230 Jahre alt, lag früher auf dem Berghang über dem Dorf und gehörte dem Doktor Demetrio, einem aufgeklärten Lebemann. Heute ist es ein privates Museum, das über den Hausherrn, die Geschichte des Dorfs und die Opfer des Stausees informiert. Am Eingang steht eine lebensgroße Figur im eleganten Smoking, die Vergrößerung einer alten Schwarz-Weiß-Fotografie.

Dieser elegante Herr, ist Doktor Demetrio Galeano Jácome. Er studierte Medizin in Bogota und Medellín. Er war so unabhängig, dass er den Eid des Hippokrates verweigerte und sagte, ein freier Geist müsse niemandem schwören. Aber er praktizierte auch ohne ärztliche Zulassung, behandelte die Bewohner der ärmeren Viertel gratis und schenkte ihnen Medikamente. Hier in diesem Haus lebte er mit seiner Frau und seinen zwölf Kindern, sechs Mädchen und sechs Jungen. Aber dem Dorfklatsch zufolge hatte er mindestens 36 Kinder. Er war der reichste Mann im Dorf, seine ganzen Grundstücke und Ländereien liegen heute unter dem Wasser.“

Haus Casa Museo Viejo Peñol - Copy Internet

Den Stausee, hat Doktor Demetrio nicht mehr erlebt. 1965 wurde er in einer Nacht vor seinem Hauseingang, mit 82 Jahren erschossen. Vermutlich von einem eifersüchtigen Ehemann oder im Auftrag eines seiner gekränkten illegitimen Kinder. Und nicht einmal nach dem Tode in seinem Grab, direkt an seinem Haus, fand er Frieden. Vor einigen Jahren drangen irgendwelche Typen, von denen man nicht weiß, ob es Satanisten, oder randalierende Schatzsucher waren, in das Grundstück ein, beschmierten die Grabplatte und raubten seine sterblichen Reste, nur ein paar Zähne ließen sie zurück.“

Brunnen - Autor

Auch die Dorfbewohner fanden keinen Frieden. Fotos an den Wänden des großen Hauses erzählen die Geschichte einer längst versunkenen kleinen Welt. Sie zeigen die Entstehung des Stausees, die halb überfluteter Kirche, Straßen schon halb vom Wasser bedeckt. Zehn Jahre dauerte es bis der Rio Nare den Stausee endlich gefüllt hatte. Die Planungen für die große Staustufe nahmen Anfang der 1970er-Jahre keine besondere Rücksicht auf die Dorfbewohner. Den Bewohnern wurde eine lächerliche Entschädigung gewährt, 22 alte Menschen blieben auch angesichts des steigenden Wassers in ihren zerstörten Häusern und starben dort. Auf einem Foto sind die Maultierführer zu sehen. Zahlreiche Särge sind aufeinandergestapelt.

Platz Plazoleta de los Zócalos - Autor

In den nachfolgenden Jahrzehnten tobten auch um den Stausee herum die gewalttätigen Auseinandersetzungen, die ganz Kolumbien erschüttern. Vom Krieg der Drogenbarone in den späten 1980er- und Anfang der 1990er-Jahre, blieb die Region fast unbehelligt, denn der fand überwiegend in den Großstädten statt. Viele Drogenhändler der großen Kartelle hatten ihre familiären Wurzeln im ländlichen Raum und vermieden es daher, die blutigen Auseinandersetzungen auf die Dörfer zu verlagern. Die brutale Gewalt brach erst mit dem Bürgerkrieg zwischen der FARC-Guerilla auf der einen und den Paramilitärs und den Regierungstruppen auf der anderen Seite aus. Die Bevölkerung ganzer Dörfer wurde umgebracht und in Guatapé war über mehrere Jahre hinweg Militär stationiert, weil die Guerilla wiederholt versuchte, die Staumauern zu erobern, um die Elektrizitätsversorgung lahmzulegen. (10)

Blick zum See Blick auf die Bootsanlegestelle - Autor

Die staatliche Baufirma wollte den Friedhof mit den Toten einfach überfluten. Aber da begannen die Leute zu protestieren, hier liegen meine Mutter, meine Großmutter, meine Tochter. Wie kann man so etwas überfluten? Nein, gehen wir mit dem Priester, holen die Gebeine aus der Erde und bringen sie zu einem neuen Friedhof. 1156 Körper wurden aus der Erde geholt. In dem neuen Dorf, das am Fuße des schwarzen Felsens entstand, gab es für die alten Einwohner kaum Platz. Mit ihrer geringen Entschädigung konnten sie sich die neuen Häuser nicht mehr leisten und zogen in die Elendsquartiere Medellíns oder anderer großer Städte Kolumbiens. Aber das ist nicht das einzige Manko des neuentstandenen Dorfes.

Dieses Hintergrundwissen hatte ich leider bei der Bootstour nicht. Sonst hätte ich manches mit anderen Augen betrachtet. Aber was mir im bei dieser Fahrt im Gedächtnis geblieben ist die witzige Art eines Musikers der uns während der Fahrt, musikalisch betreut hat.

Cafe Cafe la Aldea - Autor

Den Hunger stillst man am besten in einem der zahlreichen Restaurants entlang dem Malecón. Wie wäre es mit einem Fischgericht oder einer bandeja paisa, einem typischen lokalen Gericht mit Fleisch, frittierte Bananen, Spiegelei, Bohnen, Reis und Arepa. Wetten die Portion zu groß ist für dich?

Nach der Bootsfahrt wollen wir die Stadt besichtigen. Mit den kleinen engen Gassen und ihren bunten Häusern wirkt Guatapé wie aus einem Bilderbuch. Nicht von ungefähr gilt dieser Ort als die bunteste ganz Kolumbiens. Handbemalte Keramiken schmücken die Hausfassaden. In den kleinen Gassen findet man kleine Läden mit Andenken und Kunsthandwerk. In einem der kleinen bunten Häuschen in der Innenstadt hat José Bermudez mit seiner Frau eine Schokoladenmanufaktur eröffnet.

Sockelleisten Sockelleisten - Autor

Während unseres Spaziergangs bleiben wir immer wieder stehen und bewundern die Keramiken an den Hausfassaden. Die zócalos, also die Sockelleisten und unteren Teile der Fassaden, werden seit Anfang des 20. Jahrhunderts mit Reliefs verziert und farbig gestrichen. Die Kunstwerke erzählen Geschichten und beziehen sich auf Brauchtum, Flora, Fauna und auf nationale Symbole Kolumbiens. Während dieses Rundganges ist es ein muß, durch die Calle del Recuerdo zu schreiten. Sie gilt als die schönste Straße in Guatapé. Sie ist eine Nachbildung einer der Straßen der Altstadt, bevor das Gebiet überschwemmt wurde.

Auf dem sehr beengten Platz von Los Zócalos der erdrückt wird von den umliegenden Wohn- und Geschäftshäusern gibt es eine bildliche Darstellung der Bevölkerungsentwicklung und den verschiedenen wirtschaftlichen und touristischen Aktivitäten, die in seinem Einflussbereich stattfinden. Erwähnenswert ist auch die Kopfsteinpflasterstraße, die sich von der Farbe der umliegenden Häuser und Gebäude abhebt. Es finden hier auf der fest installierten Betonbühne regelmäßig Musikfestivals, Handwerksausstellungen, und der Verkauf von Lebensmitteln, Süßigkeiten und typischen Produkten der Region statt.

Park Parque Principa - Autor

Parque Principal de Guatapé, der Hauptpark des Ortes. Ein sehr beliebter Ort, wo man sich zum Plaudern trifft.  In der Mitte, ein Brunnen, der einen großen Teil des Platzes einnimmt. Um ihn herum Plätze zum Kaffeetrinken. und die Aussicht auf einen wunderschönen Sonnenuntergang. Geschäfte voller Kunsthandwerk und andere Läden. Auffallend sind die Gebäude drumherum. Von hier bieten sich Motorradtaxi- und Jeep-Transportdienst an, um nach La Piedra oder in die Gemeinde Peñol zu gelangen.

Mittlerweile meldet sich der Hunger zu Wort. Ohne groß auszuwählen, begeben wir uns in von hier aus in einem Restaurant, Namens Namaste. Wie sich herausstellt ein Veganes Restaurant mit hervorragender internationaler Küche. Der grüne Smoothie mit Red Pasta mit roter Beete ist einfach eine Wucht. Kann ich nur empfehlen, obwohl ich überhaupt kein Vegetarier bin. Ich mag es lieber bayrisch derb. Im Nachhinein habe ich gelesen, gehört dieses Lokal mit seinem angenehmen Personal zum Besten des Ortes.

Autor Kirche Nuestra Señora del Carmen de Guatapé - Autor

 

 

Jetzt geht es zur Kirche Nuestra Señora del Carmen de Guatapé. Diese spiegelt die farbenfrohe Natur der Gebäude der Stadt mit ihrer markanten weiß-rot gestreiften Fassade wider. Die reflektierenden Oberflächen der Kirche strahlen bei Tageslicht Licht aus und heben nachts ihre leuchtenden Farben hervor. Das Innere des Gebäudes besteht überwiegend aus Holzelementen und bemalten Statuen religiöser Figuren. Die Kirche befindet sich in einer Reihe kleiner, farbenfroher Geschäfte, in denen Sie einen Snack kaufen oder ein Souvenir der historischen Stadt kaufen können.

Kirchen inneres Chor im griechisch-römischen Stil - Autor

Sein Bau begann 1865, obwohl er zwei Jahre später in seiner ersten Phase anlässlich der städtischen Errichtung eingeweiht wurde, dauerte es 70 Jahre, um den im griechisch-römischen Stil erbauten Kirche fertigzustellen. Diese zeichnet sich durch große Bögen und Rundbögen aus, die die Oberseite der Säulen schmücken. Von seiner Fassade heben sich die rautenförmigen Sockel am unteren Rand sowie die französische Uhr im Louis-XIV-Stil hervor, die mit römischen Ziffern beschriftet ist. Im Inneren befindet sich der Chor im griechisch-römischen Stil. Altäre und Bilder, sind schöne Repliken der byzantinischen Kunst.

Nicht weit davon entfernt, das älteste und größte Haus in Guatapé „Casa del Arriero“ wird immer noch von Nachkommen der ursprünglichen Besitzer bewohnt, die manchmal ihre Haustür offenlassen, damit die Besucher in den zentralen Innenhof schauen können. Die reich verzierten Türen zeigen Maultiere und Arrieeros (Maultiertreiber). Die Architektur ist sehr typisch für Guatapé

Der Berg El Peñón - Autor

 

Das absolute Heilet ist jedoch der El Peñón – Der Fels von Guatapé. Ein auffälliger Inselberg aus Granit. Der Fels ist Teil des Antioquia-Batholths an der Grenze Guatapé und El Peńol. Deswegen erheben beide Gemeinden den Anspruch darauf. Nach einer Legende soll dieser Fels ein Meteorit sein und vor vielen Millionen Jahren hier niedergegangen sein und magische Kräfte besitzen.

 

Die Formation ist ca. 70 Millionen Jahre alt und der verbliebene Rest eines Erosionsprozesses. Besonders markant und einzigartig ist seine Erscheinung, da es in der ansonsten grünen Landschaft keine weiteren Felsen dieser Art gibt. Die indigenen Tahami, welche die Region vorgeschichtlich bewohnten, verehrten den Felsen und nannten ihn Mojarra oder Mujará, was „Fels“ oder „Stein“ bedeutet.

Gattung Pitcaima

In den 1940er-Jahren wurde der Berg von der kolumbianischen Regierung zum Nationalmonument erklärt. Der Felsen wurde erstmals im Juli 1954 offiziell bestiegen, als Luis Villegas, Pedro Nel Ramirez und Ramón Díaz den Felsen nach einem fünftägigen Unterfangen ihn mit Hilfe von Stöcken erklommen, die an der Felswand befestigt wurden. Auf dem Gipfel wurde von einem deutschen Wissenschaftler eine bis dahin unbekannte Pflanzenart, Pitcaimia heterophylla, gefunden.

An der Nordseite befinden sich in weißer Farbe ein großes „G“ und ein unvollständiges „U“. Die Städte Guatapé und El Peñol liegen seit langem im Streit über ihren Gebietsanspruch. Einwohner von Guatapé begannen ihren Anspruch dadurch zu unterstreichen, dass sie den Namen ihrer Stadt auf den Felsen malen wollten. Nachdem die Einwohner von El Peñol dies bemerkten, beendeten sie die Weiterarbeit durch einen Aufmarsch. Die Arbeiten wurden in dem Zustand beendet, in dem man die Buchstaben noch heute sieht.

Figur Schrein der Jungfrau Maria - Autor

An der höchsten Stelle (im Südwesten) erhebt sich der Berg bis auf 2135 m Meereshöhe und damit etwa 220 m über dem Fuß des Felsens. Die Durchschnittstemperatur beträgt hier 18 °C. Er ist am Fuß ca. 285m und 110m breit. Der Fels besteht aus geschätzten 10 Millionen Tonnen Gestein. Es gibt mehrere Felsspalten am Rand, von denen eine für den Bau der Treppe genutzt wurde.

 

Die Formation ist ca. 70 Millionen Jahre alt und ist der verbliebene Rest eines Erosionsprozesses. Besonders markant und einzigartig ist seine Erscheinung, da es in der ansonsten grünen Landschaft keine weiteren Felsen dieser Art gibt Die indigenen Tahami, welche die Region vorgeschichtlich bewohnten, verehrten den Felsen und nannten ihn Mojarra oder Mujará, was „Fels“ oder „Stein“ bedeutet.

Treppenanlage Treppen für den Auf- und Abstieg - Autor

 

Der Berg kann über eine an der Nordseite angebrachte Zickzack-Treppe mit ca. 740 Stufen bestiegen werden. Der Aufstieg führt in eine breite Felsspalte, fast in das Innere des schwarzen Steins. Dabei sind die Treppen für den Auf- und Abstieg auf architektonisch eigenartige Weise, ineinander verschlungen, verwinkelt und doch voneinander getrennt. Mal führen die schmalen Stufen ins Innere des Felsens, dann wieder nach Außen mit beeindruckendem Panoramablick auf die einzigartige Landschaft.

Am Fuße des Felsen kaufen wir ein Ticket, das uns Zutritt zum Felsen verschaffen. Das Ticket kostet umgerechnet knapp 3,80€ pro Person. Meine Begleiterin eine junge Medizinstudentin im 8. Semester und ich haben ca. 30 Minuten gebraucht und ich war anschließend ehrlich gesagt ziemlich außer Atem. Süß fand ich, wie meine junge Begleiterin mich alten Mann fürsorglich unterstützt hat.

1 Geografía. Alcaldía de Guatapé – Antioquia, abgerufen am 10. März 2023 (spanisch, Informationen zur Geographie der Gemeinde).

 

2 PROYECCIONES DE POBLACIÓN A NIVEL MUNICIPAL. PERIODO 2018 - 2035. (Excel; 2,14 MB) DANE, 9 Oktober 2020, abgerufen am März 2023 (spanisch, Hochrechnung der Einwohnerzahlen von Kolumbien).

 

3.Historia de Guatapé. Alcaldía de Guatapé - Antioquia, abgerufen am 10. März 2023 (spanisch, Informationen zur Geschichte der Gemeinde).

 

4. David Alejandro Mercado: Hundimiento de ‘El Almirante’ no ahogó el turismo en Guatapé. eltiempo.com, 25. Juni 2018, abgerufen am 10. März 2023 (spanisch).

 

5. Economía. Alcaldía de Guatapé – Antioquia, abgerufen am 10. März 2023 (spanisch, Informationen zur Wirtschaft der Gemeinde).

 

6 Central Hidroeléctrica San Carlos. ISAGEN, abgerufen am 10. März 2023 Juli 2019.

 

7. Medellín 2010. Comité Olímpico Colombiano, abgerufen am 10. März 2023 (spanisch, Informationen zu den Südamerikaspielen 2010).

 

8. Danilo Betancur Giraldo: Guatapé. Turismo, color y alegría. las2orillas.com, 19. Juli 2017, abgerufen am 10. März 2023 (spanisch).

 

9.Vías de comunicaciones. Alcaldía de Guatapé – Antioquia, abgerufen am 10. März 2023 (spanisch, Informationen zur Infrastruktur der Gemeinde).

 

10.aus Guatapé in Kolumbien - Eine Landschaft aus Wasser und Stein | deutschlandfunk.de. Abgerufen 10. März. 2023 (deutsch)

 

Kontakt

Peter Blöth
Calle Los Andes y Shushufindy
Nueva Loja

Ecuador

Rufen Sie einfach an unter:

 

Whatsapp +4915254041127

administrator@bloeth.eu

 

oder nutzen Sie mein Kontaktformular.

Aktualisiert: 02.07.2024

Sie haben einen Adblocker installiert. Diese Web App kann nur mit einem deaktivierten Adblocker korrekt angezeigt und konfiguriert werden.

Anrufen

E-Mail

Anfahrt