Wenn Sie mit dem Auto oder Bus von Medellin Richtung Cartagena fahren werden sie in der Regel zwangsläufig durch Caucasia fahren. Caucasia eine Kleinstadt von circa 92000 Einwohnern im Norden von Departement Antioquia, auf etwa 50 m über den Meeresspiegel. Die Stadt liegt direkt am Rio Cauca und den Ausläufern der Anden mit einer Jahresdurchschittstemperatur von 28° Grad Celsius. Anfang und Ende des Jahres ist es Trocken und im August bis November regnet es sehr stark
Caucasia wurde am 12 April 1885 von Clemente Arrieta als er mit fünf Booten den Rio Cauca befuhr unter den Namen Cañafiistula gegründet. Der Name leitet sich von dem dort häufig vorkommenden Baum mit gleichem Namen ab. Diese kleine Siedlung mit 10 Gebäuden lag wohl im Bereich des jetzigen Historischen Stadtkerns. Später mit zunehmender wirtschaftlicher Bedeutung und Wachstum der Siedlung wurde der Ort auf Vorschlag des Bischofs der Diözese von Santa Rosa de Osas 1912 zu Caucasia umbenannt.
Die Stadt hat sich bis heute dank seiner strategischen Lage als wirtschaftliches Zentrum der Subregion Bajo Cauca entwickelt. Verkehrstechnisch günstig Gelegen auf der Route 25 und der Verbindung nach Zaragossa und der Brücke über den Rio Cauca. Nicht zu vergessen der Regionale Flughafen Juan H. White.
Der wichtigste Wirtschaftszweig von Beginn an, sind die Fischerei, Landwirtschaft und Bergbau. Caucasia war lange Zeit die Gemeinde mit der am höchsten geförderten Menge an Gold in Kolumbien. Es muss jedoch erwähnt werden das der Bergbau die Region zur ökologischen Kriese führte. Schätzungsweise 67 Tonnen Quecksilber werden jedes Jahr in die Umwelt der Region freigesetzt. Einem UN-Bericht zu Folge führen diese enormen Mengen dazu, dass Antioquia eines der weltweit höchsten Niveaus an Quecksilberverschmutzung als Folge des handwerklichen Goldabbaus aufweist. Der direkte Kontakt mit Quecksilber oder aber auch dessen Akkumulation in der Umwelt und der Nahrung kann zu schweren Nerven- und Hirnschäden führen1.
Caucasia ist der größte Viehzüchter in der Region und damit der größte Arbeitgeber. In den letzten Jahren kristallisiert sich Caucasia als ein wichtiges Handelszentrum heraus. Es beliefert die Region mit den benötigten Waren des täglichen Bedarfs.
Die vorzügliche Geographische Lage am Rio Cauca die zweifelslos eine wichtige wirtschaftliche Rolle bei der Entwicklung der Gemeinde spielte hat auch seine Nachteile. So haben die Stadt und die umliegende Region regelmäßig mit den Folgen von Hochwasser zu kämpfen. So stehen ganze Straßenzüge 2017 unter Wasser das die Bewohner Boote zur Fortbewegung nutzen musste. Wenn die Situation nicht so traurig wäre könnte man über einige Situationen schmunzeln. Ein Bewohner nutze die Überschwemmung zum Fischfang die er dann an die Bewohner verteilte.
Bei meinem Aufenthalt in Caucasia buchte ich das Hotel Hosteria Horizonte. Ein schönes gepflegtes Hotel was einfach zu finden. Dieses Hotel liegt, wenn sie mit dem Auto aus Richtung Medillin kommen unmittelbar am Stadtrand auf der rechten Seite, hinter den beiden Tankstellen. Das Gebäude wurde in Form eines offenes U gebaut mit offener Seite Richtung Fluss bzw. Flughafen. Es ist sehr ruhig dort und es ist nichts von einem Verkehrslärm zu hören. In der Nähe befinden sich mehrere gemütliche Restaurant. Man kommt auch relativ leicht zu Fuß in das historische Stadtzentrum.
Obwohl Caucasia touristisch nicht so interessant ist wie Cartagena, Cali oder Bogotá lohnt sich hier durchaus einen Stopp zu machen. Mit dem Taxi ist man minutenschnell im historischen Zentrum von Caucasia. Es lohnt sich, durch die engen Straßen zu schlendern und das rege Treiben auf ihnen zu beobachten.
Unmittelbar am Rio Cauca an der Kreuzung Calle 21 Carera 1 entdecke ich eine Kirche, die Parroquia La Inmaculada.
Nur ein paar Schritte weiter, über die Straße steht man an dem Ufer des Rio Cauca. Die Empfindungen sind kaum beschreibbar die einen dabei überkommen, die Wassermassen zu sehen, die sich Richtung Karibik bewegen. Der Rio Cauca verläuft zwischen der zentralen und westlichen Kordillere der nördlichen Anden und Mündet mit einer Länge von 1180 km bei Mompós in den Rio Magdalena.
Was sollten sie sich noch ansehen, wenn genügend Zeit vorhanden ist? Da wäre der Botanische Garten zu nennen oder die Brücke über den Rio Cauca. Wer Musik liebt sollte am Abend durch die Bars und Clubs schlendern und die Stimmung der Salsa Musik in sich aufnehmen.
Ein Wenig außerhalb der Stadt, Richtung Planeta Rica befindet Zoo Park Los Caimanes. Eine Zuchtstation für Kaimane. Diese Zoo Park verfügt über ein Hotel, Swimmingpool und Restorant. Mit einem kleinen Zug werden die Parkbesucher durch den Park gefahren mit Stopps an unterschiedlichen Tiergehegen. Beginnend an der Zuchtanlage (nicht sehr Nasenfreundlich), dann an einer Anlage für Haustiere vorbei. Zwischenstopp an der Schlangenanlage und am Nielpferdteich. Wer Glück hat kann auch freilebende Wasserschweine zu sehen bekommen. Zuletzt wird das Gehege der Löwen angefahren.
Empfohlene Hotels
1entnommen aus Goldrausch und Kriegsfinanzierung, ask! Arbeitsgruppe schweiz-kolumbien, 2016
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