Kolumbien - Land im Zwiespalt und der Gegensätze
 Kolumbien -Land im Zwiespalt und der Gegensätze  

Guadalajara de Buga

Ich komme vom Flughafen und will nach Buenaventura. Da ist mir ein kleiner Umweg über Buga nicht zu schade. Buga, offiziell Guadalajara de Buga, ist eine Gemeinde im Zentrum des Valle del Cauca. Der Name stammt vom Fluss Guadalajara oder auch Rio de las Piedras der im mittleren Teil der Central Kordilleren entspringt.

Altar Cadedral San Pedro

Buga liegt in der Subregion Centro im Valle de Cauca. Das Gebiet der Gemeinde besteht aus zwei Zonen. Einer Flachlandzone am Ufer des Rio Cauca und einer Gebirgszone in der Zentralkordillere der Anden und liegt zwischen 969 und 4210 Metern. Die Gemeinde grenzt im Norden San Pedro und Tulá, im Osten an Chaparal und Rioblanco im Departamento Tolima, im Süden an Ginebra, Guacari, und El Cerrito und im Westen an Yotoco. Die Stadt befindet sich in den flachen Teil des Valle de Cauca. Seine Geschichte ist untrennbar mit der Geschichte des Souveränen des Staates Cauca und des Valle del Cauca verknüpft. Die Stadt gilt als Entwicklungszentrum für das Departamento Valle del Cauca.

Das Wort Buga ist karibischen Ursprungs. Das Volk der Buga, die ehemaligen Siedler waren ein Stamm karibischer Abstammung, die durch die Flüsse in das Landesinnere eindrangen und sich in den Bergen und Tälern niederließen. Die Berichte des Namens Buga schlussfolgern, dass die vorspanischen Gemeinschaften, die diese Provinz bewohnten, unterschiedliche Bezeichnungen hatten und dass der Name Buga das Produkt der Zuordnung ist, die die Spanier den Stämmen gaben, die sie vernichtet und dezimiert haben.

Die Geschichte der präspanischen Gemeinden, die diese Region bewohnten, wurde aus den Berichten und Chroniken der Eroberer rekonstruiert. Wie Pedro Cieza de Leén, Jorge Robledo und die Chronisten Joan de Castellanos , Bruder Jerome von Escobar, Francisco Guillén Chaparro, etc. Interessant ist das Werk von Tulio Enrique Tascén über die Geschichte der Eroberung und Kolonie der Buga. Demnach wurde das geographische Tal des Cauca-Flusses von einer Vielzahl von Gruppen oder Gesellschaften bewohnt, die in politisch-administrative Einheiten namens "PROVINCIAS" gruppiert wurden. Héctor Llanos Vargas, Tulio Enrique Tascén und Juan Friede gehen davon aus, dass es im Moment des spanischen Kontakts, in den Gebieten der Provinzen Popayon wahrscheinlich eine Bevölkerung von etwa 300.000 Menschen gegeben haben muss, ohne Kinder und ältere Menschen. Diese Bevölkerung hat sich möglicherweise in den Provinzen Cali, Alto Chocé, Buga und Karthago verteilt. Man kann sagen, dass es 1539, als Pizarro auf die Grenzen von Cali traf, keine Stadt namens Buga gab.

Buga bedeutet wohl "Ort des Speers“ in seinem karibischen Ursprung. Schließlich war Guadalajara de Buga der Name, den die Spanier der Stadt gaben, die sie im Zentralen Gebirge auf Befehl des Gouverneurs von Popayen, Don Luis de Guzmén, und in Erinnerung an seine Heimat, das Guadalajara von Spanien, gründeten. Als Gouverneur Don Alvaro de Mendoza Carvajal die Stadt nach Valle del Cauca verlegte, nannte er sie Guadalajara de la Victoria, aber der Name Buga setzte sich durch.

6108 Carrera 14, Einkaufscentrum

Die Stadt ist eine der ältesten in Kolumbien und wurde laut Historikern viermal gegründet. Jeweils an verschiedenen Orten und zu verschiedenen Zeiten. Das genaue Datum der Gründung der Gemeinde ist nicht ganz sicher. Sicher gilt jedoch das es im Jahr 1555 erfolgte und aus vier Stiftungen hervorgegangen ist. Die Erste Stiftung wurde von Gouverneur Sebastian de Belalcézar in Auftrag gegeben. Gegründet mit dem Namen Buga La Vieja. Später wurde die Zweite Stiftung zwischen den Jahren 1554 -1555 von Pedro Fernandez del Busto bestellt. Von Giraldo Gil de Estupien ausgeführt und den Namen Nueva Jerez de los Caballeros erhielt. Der Ort lag in den Quellgewässern des Flusses Bugalagrande (Corregimiento La Marina in Tulua). Die dritte Stiftung, die zwischen den Jahren 1557-1559 entstand, wurde vom Gouverneur Luis de Guzmén im Auftrag, von Rodrigo Déez de Fuenmayor ausgeführt und erhielt den Namen Guadalajara de Buga.

Centrum Buga

Schließlich wurde im März 1570 vom Gouverneur Alvaro de Mendoza y Carvajal die Gründung der vierten Stiftung angeordnet und ausgeführt. Sie wurde auf den Namen Guadalajara de Nuestra Seéora de la Victoria de Buga getauft. Schließlich war die endgültige Verlegung im Jahre 1573 zu dem Ort, den es heute liegt, von Gouverneur Jerénimo de Silva angeordnet und von Beltran de Unzueta ausgeführt worden. Sie erhielt den Namen Guadalajara de Buga. Als Gouverneur Don Alvaro de Mendoza Carvajal die Stadt nach Valle del Cauca verlegte, nannte er sie Guadalajara de la Victoria, aber der Name Buga setzte sich durch.

Afro-Kolumbianerin

Der größte Teil der Stadt ist gebirgig. Das Stadtgebiet selbst, befindet sich im flachen Teil. Das Stadtgebiet von Guadalajara de Buga nimmt 17 km2 und das ländliche Gebiet 815 km2 ein. Buga hat eine Bevölkerung von etwa 115.234 Einwohnern, nach der Volkszählung von 2005. 80% leben im Stadtgebiet (20% der Gesamtfläche) und die anderen 20% auf Randregionen wie Havanna, Alaska, El Placer, die unter anderem 80% der Gesamtfläche der Stadt ausmachen. Ethnisch ist die Zusammensetzung: Gemischt & Weiß (91,6%), Schwarz oder Afro-Kolumbianisch (8,3%), Indianer oder Ureinwohner (0,1%)

Im Wechsel der Geschichte wurde die Stadt mehrfach zerstört. So wurde sie auf dem Gebiet der Quinamanoes-Indianer in der Region "Babaya" das zweite Mal wieder aufgebaut, die sich im bergigen Teil, am Fuße des Cerro de Pan de Azacar, befand. In der zweiten Gründung erhielt die Stadt den Namen "Guadalajara de Buga" und eine dritte mit dem gleichen Namen, um später als Hauptstadt der Provinz zwischen 1834 und 1887 zu wirken. Im Jahr, in dem sie als Gemeinde organisiert wurde. 1908 war Buga zwanzig Monate lang die Hauptstadt des Departements Buga. Im Jahre 1810 war Buga Teil der konföderierten Städte des Valle del Cauca und eine der Städte mit dem höchsten Wirtschaftswachstum im Südwesten Kolumbiens.

Am 11. Januar 1822 besuchte Simen Bolvar die Stadt. Gedenktafeln, die in den Häusern aufgestellt wurden, in denen er sich aufhielt, erinnern an dieses wichtige Ereignis für die Stadt. 

 

Durch die Verordnung Nr. 11 am 9. Februar 1884 wurde sie in die Kategorie der Gemeinde erhoben.

 

Die Wirtschaft basiert auf Handel, Landwirtschaft, Viehzucht, Tourismus und Industrie. Die Fruchtbarkeit ihrer Böden ermöglicht den Anbau von Baumwolle, Soja, Mais, Millo, Kaffee, Gerste, Zuckerrohr, Zwiebel, Banane, Bohnen, Kartoffel, Maniok, Kakao, Sorgo, Gemüse und Obst

Kirchenstift der Basilika

 

Die Buga-Industrie zeichnet sich durch die Herstellung von Glaswaren, Konzentraten für Tiere, Öl und Fett und Kaffee, sowie die Geflügelproduktion aus.

 

Der Tourismussektor ist hoch entwickelt und verfügt über eine gute Infrastruktur, die den großen Zustrom von Pilgern in die jahrhundertealte Basilika unterstützt. Die kommen, um das Bild des wundersamen Christi zu verehren, zusätzlich zu den natürlichen Attraktionen, Kolonialarchitektur, Messen und Festlichkeiten und kulturellen Veranstaltungen.

Aufgrund seiner kommerziellen Bedeutung ist Buga eine der 6 Städte des Departements, das eine eigene Handelskammer hat.

 

Die Stadt hat zahlreiche Hochschulzentren. Die Universidad del Valle ist die wichtigste akademische Einrichtung im Südwesten Kolumbiens. Diese Universität hat die fünftgrößte Studentenpopulation des Landes.

Suppe Huhn Sancocho

Die Gastronomie der Stadt, die als die Wurzel der Vallecaucana Küche betrachtet wird, ist sehr abwechslungsreich und exquisit. In Guadalajara de Buga und Umgebung können Sie authentische kreolische Gerichte der Region probieren, wie das Huhn Sancocho in einer Holzfeuerstelle, der gebratene Reis, die Tortillasuppe, die Suppe von Bonusbrot. In der Fastenzeit, der Eintopf von Fleisch und Kartoffeln, sowie Arepas mit Huhn. Rund um die erste Zuckerrohrernte des Valle del Cauca, hat die kulinarische Kreativität der Region eine ganze Reihe von typischen Leckereien und Desserts entwickelt.

Park Jose Maria Cabal

 

 

Was sofort auffällt, wenn man in die Stadt fährt, ist die Typische Schachbrettanordnung der engen Straßen. Diese sind teilweise so schmal, dass es im Zentrum in der Regel nur Einbahnstraßen sind. Ich habe Glück und finde relativ schnell einen Parkplatz am Park Jose Maria Cabal im Zentrum der Altstadt.

 

Wie überall wird man gleich von einem älteren Herrn in Empfang genommen, der mit vollem Eifer für ein kleinen Erlös, dir hilft in die oft engen Parklücken zu kommen und später wieder raus.

 

Kathedrale des Apostels St. Peter

Gleich gegenüber steht die katholische Kathedrale des Apostels St. Peter. Sie trägt den Anspruch, die größte Kirche der gleichnamigen Diözese zu sein. Es befindet sich an einer Ecke, an der Kreuzung der Calle mit Carrera 15 in Zone 1 des historischen Zentrums von Buga, auf der Südseite des José Maria Cabal Park, drei Blocks von der Basilika Minor des Herrn der Wunder entfernt.

 

Seine Anlage besteht aus mehreren Schiffen, die durch Holzsäulen getrennt sind. Im rechten Kirchenschiff befindet sich das Taufbecken aus Stein.

Seitenschiff

Die Kirche, gehörte den Jesuiten. Als diese vertrieben wurde, wurde die Kirche von der katholischen Gemeinde übernommen und im Laufe der Jahre vergrößert und ausgeschmückt. 1766 wurde sie durch eine seismische Bewegung zerstört. Neun Jahre später wurde es mit finanzieller Hilfe des Königs von Spanien wiederaufgebaut. Der am 30. Dezember 1781 abgeschlossen wurde. Im 20. Jahrhundert wurde sie von Grund auf restauriert. Mit der Gründung der Diözese Buga wurde sie in den Rang einer Kathedrale erhoben.

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Die Stadt strömt einen einzigartigen Charm aus. Ich genieße es durch die schmalen Gassen zu laufen und zu sehen, wie sich koloniale Baukunst mit der Zeitgenössischen in harmonischer Weise verbindet. Die Stadt hat es ähnlich wie in Cartagena verstanden die kolonialen Balkons in der Architektur zu bewahren. Die Straßen voll von Geschichte und Legenden laden einfach dazu ein, durchzuschländern.

Kirche Kirche von Santo Domingo de Guzmá.

Folgt man die Straße 6 östlich, kommt man nach einige 100 Meter zur Kirche von Santo Domingo de Guzmá. Sie befindet an der Ecke der Kreuzung Carrera 6 und Carrera 13 im historischen Zentrum. Die Kirche gehört zur Diözese Buga und wurde 1573 durch Dominikaner erbaut und von 1592 bis 1616 umgebaut. Durch ein Erdbeben 1766 wurde die Kirche erheblich geschädigt und neu aufgebaut und 1930 modifiziert.

Basilika Basilika Del Señor de los Milagros

 

IIrgendwann steht man dann vor der Basilika Del Señor de los Milagros. Es ist eins der wichtigsten religiösen Zentren des Katholizismus in Kolumbien. Sie wird jährlich von mehr als 1.000.000 Menschen besucht. Diese Kathedrale im 20 Jahrhundert erbaut, ist es wert besucht zu werden.

Porträ Johannes Bapista Stiehle

Der ursprüngliche Entwurf der Basilika stammt von dem deutschen Redemptoristen Johannes Bapista Stiehle, der zeitgleich auch für die Kathedrale von Cuenca in Ecuador verantwortlich war. Der Grundstein des Baus wurde vom Erzbischof von Popayán Juan Buenaventura Ortiz gesegnet, woran auch der damalige Präsident von Kolumbien, Rafael Núñez, teilnahm. Der Bau dauerte fünfzehn Jahre, in denen unter anderem der Krieg der tausend Tage stattfand. Am 2. Am 23. Juni 1937 verlieh ihr Papst Pius XI als vierter Kirche des Landes den Titel einer Basilica minor. Die Betreuung erfolgt durch das angeschlossene Redemptoristen Kloster.

Altar Basilika Del Señor de los Milagros

Die dreischiffige Basilika wurde aus Ziegelstein errichtet. Die Kirche besitzt zwei 33 Meter hohe Glockentürme über dem Eingang, von denen einer am 18. März 1909 eine Uhr aus Frankreich erhielt. Drei Portale führen in die 80 Meter lange Kirche, deren Beleuchtung durch eine Vierungskuppel mit Tambour unterstützt wird. Der aufwändige Altar steht in einer runden Apsis. Da ich mich von der Seite diese Basilika näherte hatte ich zuerst den Eindruck vor einem Gefängnis auf Grund der Ziegelbauweise und den vergitterten Fenstern zu stehen.

Souvernirs Souvenirläden in Buga

Es lohnt sich auch in den vielen kleinen Läden und Hallen zu gehen die sich an der Straße der Basilika befinden. Hier wird eine Vielzahl von religiöser Kunst und Schmuckgegenstände, hauptsächlich an die Pilger verkauft.

 

Auf meinen Notizzettel steht, diese Stadt lohnt sich auf alle Fälle ein zweites Mal zu besuchen.

 

So finden zu unterschiedlichen Jahreszeiten, unterschiedliche Veranstaltungen statt. Im August findet das Nationale und Internationale Festival der Interpreten des FESTIBUGA statt. Was ursprünglich ein zaghafter Wettbewerb namens First Festival of Performers of the Modern Song war, ist heute zu einer Show von internationalem Ruhm geworden.

 

Jährlich im Monat Juli findet eine große Messe, die Buga Agricultural National Exhibition Fair statt. Es ist die älteste Veranstaltung dieser Art in Kolumbien. Am 20. Juli 1951 wurde die erste Messe eröffnet. Das Hauptmessegelände ist das Camilo José Cabal Coliseum, wo verschiedene Technologie-, Handwerks- und Businesspavillons für Besucher geöffnet sind. Die Messe informiert über die Landwirtschaftlichen und Handwerklichen Aktivitäten der Region mit Viehauktionen, Milchwettbewerben, alte Autoparaden, Reiten und vieles mehr. Ausstellungen von Orchideen, Handwerk, Landmaschinen, verschiedenen Waren und Kleinstunternehmen runden das Programm ab.

Blick auf einen See Nationalpark Las Hermosas

In und außerhalb der Stadt gibt es noch eine Reihe interessanter Sehenswürdigkeiten, die sich lohnt anzuschauen.

 

Das Stadttheater Ernesto Salcedo Ospina, als neoklassizistisch-republikanische Randarchitektur. Das Haus der Kultur, das als Museum fungiert und Unterricht in Musik, Ballett und Gesang unterhält. Das Haus des Kapitäns Luis Velasquez de Rengifo im Kolonialstil - Sitz der Generalstaatsanwaltschaft. Der Pazifische Bahnhof.- Nationaldenkmal. Es ist derzeit ein kulturelles Zentrum.

 

Aufgrund der strategischen Lage der Stadt kann man von Buga aus leicht Ausflüge zu anderen attraktiven Orten in der Nähe der Gemeinde planen, wie z.B. zum Wald-Naturschutzgebiet Yocoto, zum Calima-See, zum Nationalpark Las Hermosas, zur Lagune Sonso, zum Trockenwald El Vínculo.

Nicht zu vergessen, die Hacienda El Paraíso, die zu einem Museum umgebaut wurde, das heute eine Ikone dieser kolumbianischen Region ist und weltweit als Schauplatz des lateinamerikanischen Romans María von Jorge Isaacs bekannt ist.

 

 

 

 

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Peter Blöth
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Aktualisiert: 02.07.2024

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