Kolumbien - Land im Zwiespalt und der Gegensätze
 Kolumbien -Land im Zwiespalt und der Gegensätze  

Erfahrene Computerfachleute arbeiten in ihrer Freizeit, um Hilfsprojekte in Kolumbien zu finanzieren

Buenaventura

Blick auf den Atlantik Blick vom Hotel Capilla del Sol

Buenaventura liegt an der Pazifikküste am Fuß der Anden im Departamento Valle del Cauca und bildet die Subregion Occidente. Das Stadtzentrum liegt auf der Insel Cascajal. Die Entfernung nach Cali, der Hauptstadt des Departamentos, beträgt 120 km. Buenaventura ist die flächenmäßig größte Gemeinde in Valle del Cauca und trägt den Sonderstatus eines Disktrikts. Distrito Especial, Industrial, Portuario, Biodiverso y Ecoturístico de Buenaventura (Besonderer Industrie-, Hafen-, Biodiversitäts- und Ökoturismusdistrikt Buenaventura). Dies ist auch der offizielle Name der Gemeinde.

Bonaventura von Bagnorgio Bonaventura von Bagnorgio

Die Gemeinde Buenaventura hat rund 432.500 Einwohner, von denen etwa 398.600 im städtischen Teil (cabecera municipal) der Gemeinde leben (Stand: 2019).[2]

 

Buenaventura wurde am 14.Juli 1540 von Juan de Ladrilleros im Auftrag von Pascual de Andagoya 16 km vom heutigen Stadtzentrum entfernt gegründet und nach dem Heiligen Bonaventura von Bagnorgio benannt. Noch vor 1600 wurde die Kolonialstadt von Indigenen wieder zerstört, später aber wieder aufgebaut.[1]

 

Bei etwa 257 Regentage im Jahr ist Buenaventura nicht gerade der ideale Touristenort.

 

Wie schreibt Norbert Ahrends in Lateinamerika Nachrichten, Nr. 395 - Mai 2007, S. 19-21, Buenaventura, die gefährlichste Stadt Kolumbiens - wo Bombenattentate und politische Morde zum Alltag gehören. Ja leider ist das so, Buenaventura hat sich mittlerweile in den letzten Jahren zur Stadt mit der höchsten Gewaltrate im ganzen Land entwickelt und hat dabei sogar das ehemals berüchtigte Medellín überholt.

"Laut einem Bericht des Centro Nacional de Memoria Histórica sind 160.000 der 400.000 Einwohner dieses Verwaltungsbezirks offiziell als Opfer des bewaffneten Konfliktes anerkannt. Allein zwischen 1999 und 2003 begingen Paramilitärs dort 26 Massaker. Die Region weist landesweit die höchsten Mordraten auf und zählt zu den ärmsten des Landes. In den vergangenen Jahren geriet Buenaventura durch sogenannte Hackhäuser in die Schlagzeilen, in denen Paramilitärs Menschen bei lebendigem Leib zerstückelt haben. Der Terror hat nach der Privatisierung des Hafens im Jahr 1993 weiter zugenommen, Menschen werden mit Gewalt aus den Stadtvierteln vertrieben, um seinen Ausbau voranzutreiben. Zahlreiche Organisationen sprechen von einer humanitären Katastrophe in Buenaventura." aus amerika21 — Nachrichten und Analysen aus Lateinamerika 23.05.2017.

Containerschiff Einfahrendes Containerschiff

Erst mit der Eröffnung des Panamakanals begann die Entwicklung des bedeutenden Hafens. In den letzten Jahren hat sich Buenaventura mit jährlichen Zuwachsraten von bis zu 15 Prozent zum größten Pazifikhafen ganz Lateinamerikas entwickelt. Heute ist die Stadt der wichtigste kolumbianische Hafen an der Pazifikküste mit einem Warenumschlag von ca. 8 Millionen Tonnen Güter jährlich (2016).

Hafen Blick zum Hafen

60 Prozent des gesamten kolumbianischen Außenhandels wird über diesen Hafen abgewickelt. Besondere Bedeutung hat der Export von Kaffee und anderen landwirtschaftlichen Produkten wie Zucker, Holz und Shrimps, aber auch Metallen wie Gold und Platin aus dem Choco. Die Einwohner der Hafenstadt, die allermeisten von ihnen Afro-Kolumbianer, haben leider von dieser Entwicklung nichts.

Der Erzbischof dieser Stadt, Hector Plaza schreibt in seiner Analyse, dass die Drogenhändler, im Bestreben ihre Schmuggel-Korridore zu kontrollieren, einen offenen Krieg in der Hafenstadt entfesselt haben. Sie bedienen sich dabei zahlreicher bewaffneter Gruppen „außerhalb des Gesetzes“, die die Stadt in Sektoren aufgeteilt haben, in denen sie ihrerseits den Drogenhandel eskortieren, sich untereinander bekämpfen, Schutzgelder erheben und die kleinen Händler erpressen. 

In den Kaufhäusern der Innenstadt erheben sie auf die dort gehandelten Produkte „Kriegssteuern“. Aus der Analyse des Bischofs, der zum kleinen progressiven Flügel der kolumbianischen Bischofskonferenz gehört, geht unzweideutig hervor, dass er mit „Gruppen außerhalb des Gesetzes“ sowohl aktive als auch entwaffnete Paramilitärs, aber ebenso die Milicas urbanes, die Stadtmilizen der FARC-Guerilla meint. Auch Polizei und Militär kommen nach dem Urteil des Kirchenmannes nicht ohne schwere Anschuldigungen davon. Ihnen attestiert er "Menschenrechtsverletzungen unter Ausnutzung ihrer Autorität “.

Blick von der Mohle zum Leuchtturm

Ich selber habe Buenaventura als pulsierende Stadt mit enormen Verkehrsproblemen kennengelernt. (Wie überall in den Großstädten des Landes) Einen guten Überblick über die Stadt hat man aus dem Restaurant im oberen Stockwerken des Hotels „Capilla del Sol“. Allzu viele Sehenswürdigkeiten findet man in dieser Stadt nicht. Erwähnenswert ist die „Catedral de Buenaventura“. Viel Interessanter ist die Stadt als Ausgangspunkt für einige wunderschöne Naturschutzgebiete wie den Uramba Nationalpark oder den Cordoba Nationalpark in der näheren Umgebung. Schon alleine die Busfahrt von der 120 km entfernte Hauptstadt des Departments Cali durch die Faszinierenden Bergwelt der Anden ist ein Erlebnis.

Strand Strand von Pianguita

Obwohl die Stadt am Atlantik liegt, gibt es unmittelbar um das Stadtgebiet keinen Strand, der zum Baden einlädt. Entweder ist das Hafengelände oder Mangrovenwälder im Weg. Will man an einen Strand, fahren die meisten Bewohner nach Pianguita. Etwa eine halbe Stunde vom Hafen mit einem Schnellboot entfernt. Kostet 45000 Pesos für hin und Rückfahrt. Für mich steht fest, einmal gesehen reicht völlig aus. Was mir sofort auffällt, der Strand überfüllt und verdreckt. Nett zu beobachten, der Strand hat keine Anlegestelle. Entweder springt man vom Boot ins Wasser oder lässt sich an den Strand tragen. Es lässt sich gut und billig in dem zahlreichen Ristorante essen. Menü mit Suppe, Fisch und ein Saft 20000 Pesos.

Leuchtturm Stadtpark

Es ist auch lohnend, wenn man kleinere Kinder dabeihat, im Stadtpark Malećon Bahia De La Cruz der unmittelbar im Zentrum am Wasser liegt spazieren zu gehen. Dieser Park ist voll von Spielplätzen. Ein Leuchtturm, der für 1000 Pesos bestiegen werden darf und ein guter Rundblick auf das Meer und Stadt bietet. Einige Baars befriedigen das Durstgefühl oder das Verlangen auf Eis. Ganz mutige gehen hier auch baden.

Ich liebe es durch die Straßen zu schlendern, den Händlern und ihrer Kundschaft zu beobachten. Das Angebot der Waren ist vielfältig und billig.

baden baden in der Nähe von Cordoba

Nicht weit von Buenaventura befindet sich ein Dorf San Ciprianao ohne Straßenanbindung. Es liegt inmitten des Dschungels und ist durch Bahngleise mit der Außenwelt verbunden. Als Fortbewegungsmittel haben sich die Einwohner rudimentäre Draisinen gebaut, die mit Motorrädern angetrieben werden. Ausgangspunkt ist das Dorf Cordoba. Etwa 30 Minuten mit dem Bus. Will man nicht mit den Draisinen fahren kann man den Bahngleisen ca. 300 Meter folgen und am Ende vor der Eisenbahnbrücke rechts des Weges folgen. Kurz danach erreicht man ein eingezäuntes Grundstück. Für eine kleine Vergütung kann man ungestört im Fluss baden.

Nicht weit von Buanaventura entfernt befindet sich der Hafen Gamboa. Mit dem Auto leicht zu erreichen. Nichts Besonderes – aber die Fahrt dorthin durchaus zu empfehlen.

im inneren Leńos y mariscos

Zum Schluss noch eine Empfehlung für den Gaumen. Das Restaurant Leńos y mariscos in der Calle 1, Ecke Carrea 5a hat ein vorzügliches und reichhaltiges Speiseangebot. Schwerpunkt dabei Fisch und Meeresfrüchte. Die Preise sind aber etwas gehoben. Der Blick aber auf das Brackwasser mit den Mangroven hat mich nicht überzeugt. Wie so oft sehr schmutzig.

2 ESTIMACIONES DE POBLACIÓN 1985 - 2005 Y PROYECCIONES DE POBLACIÓN 2005 – 2020 TOTAL DEPARTAMENTAL POR ÁREA. (Excel; 1,72 MB) DANE, 11. Mai 2011, abgerufen am 28.11l 2019 (spanisch, Hochrechnung der Einwohnerzahlen von Kolumbien).

1↑ Hochspringen nach:  Información general. Alcaldía de Buenaventura - Valle del Cauca, abgerufen am 28. 11. 2019 (spanisch, Informationen zur Gemeinde).

 

Kontakt

Peter Blöth
Calle Los Andes y Shushufindy
Nueva Loja

Ecuador

Rufen Sie einfach an unter:

 

Whatsapp +4915254041127

administrator@bloeth.eu

 

oder nutzen Sie mein Kontaktformular.

Aktualisiert: 02.07.2024

Sie haben einen Adblocker installiert. Diese Web App kann nur mit einem deaktivierten Adblocker korrekt angezeigt und konfiguriert werden.

Anrufen

E-Mail

Anfahrt