Erfahrene Computerfachleute arbeiten in ihrer Freizeit, um Hilfsprojekte in Kolumbien zu finanzieren
Ein besonderer Ort ist die Ortschaft Bonda, ein kleines Dorf indigenen Ursprungs, das in unmittelbarer Nähe des Fluss Manzanares liegt Nord-Östlich von Santa Marta. 1534 gilt als offizielles Gründungsjahr des Ortes.
Bonda bietet historische und touristische Attraktionen wie den Bonda-Wasserfall, der vom gleichnamigen Fluss gespeist wird. Dem historischen Donama-Stein mit seinen wunderschönen Hieroglyphen und die Kirche Santa Ana. die auf den ersten Blick sehr einfach ist, aber eine der ältesten in Lateinamerika. Sie wurde von den Spaniern im Jahre 1534 gebaut.
Bonda sollte die Kornkammer der Gemeinde Santa Marta sein. Als die Konquistadoren 1525 in Santa Marta ankamen, versuchten sie, sich mit Essen und Gold einzudecken. Sie unternahmen Expeditionen ins Landesinnere, die auch durch Bonda führte. Von Beginn an setzten die eingeboren massiven Wiederstand den Spaniern entgegen. Don Pedro de Lugo besetzte den Weiler mit 1000 Soldaten. Konnten jedoch weder Lebensmittel noch Gold erbeuten. Die Einwohner zogen sich rechtzeitig in den naheliegenden Bergen zurück und bekämpften sie Spanier von dort. Aus Wut darüber wurde der Ort mit sieben weiteren niedergebrannt und errichteten am Ufer des Flusses eine Burg bzw. Festung.
Mit Hilfe der Indianerin Catalina gelang es den Spaniern 1534 die einheimische Bevölkerung zu besiegen. Die Siegesfeier fand genau an dem Ort statt, an dem die Bondiguas ihre Opfer an ihre Götter darbrachten. An dieser Stelle wurde auch die Kapelle errichtet woraus die Kapuzinermönche die Eingeborenen evangelisieren konnten.
Im Jahre 1594 kämpfte Bonda mit einer Allianz von 30 anderen Dörfern gegen Santa Marta, und besiegt diese und wurde zur wirtschaftlich und militärisch stärkste Macht in der Region. Maßgebend für den Erfolg war die Führung durch die Häuptlinge Yebro und Coendo als Kenner kriegerischer Taktiken, militärischer Ausbildung und dem Umgang mit Schusswaffen.
1754 wurden Bonda und Masinga von der Armee von José Fernando de Mier y Guerra, dem Feldmeister der Provinz Santa Marta, angegriffen und eingenommen.
März 1813 vertrieben die Mamatoco- und Bonda-Indianer unter der Führung von Häuptling Antonio Néez aus Santa Marta die Truppen der Bolivarischen Armee unter Pedro Labatut und übergaben die Stadt zurück in die Hände der spanischen Royalisten.
Heute besteht der aus den Stadtteilen Santa Ana, Cartagena, Laureles, Ojeda, Cubiletes und Centro. Die engen Gassen sind reich an Geschichte dessen geografisches Gebiet rund 34.533 Hektar umfasst und einer Bevölkerung von ca. 6000 Einwohner mit örtlicher landwirtschaftlicher und ökotouristischer Bedeutung. Sie ist vielleicht die einzige Stadt in Kolumbien und der Welt, die zur Einweihung des Friedhofs einen Toten aus einem anderen Gebiet bringen musste, weil die Menschen nicht an Altersschwäche starben.
Was gibt es in Bonda zu sehen? Da sind zum einen der Bonda – Wasserfall oder La Piedra de Donama. Das ist ein Fels, in dem viele Petroglyphen eingraviert sind, die zoomorphe und abstrakte Symbole darstellen. Seine Abmessungen sind etwa 4 Meter im Durchmesser und 3 Meter in der Höhe. Es wird angenommen, dass die Tayronas diese ,Symbole in einer Zeit zwischen dem Jahr 500 und 1525 erstellten.
Die Bedeutung dieser Petroglyphen ist bisher unbekannt. Einige Tayronas geben ihm verschiedene symbolische und spirituelle Bedeutungen. Meinungen zur Folge könnte der Donamas Stein die Darstellung eines menschlichen Gehirns sein, und damit deuten die Tayrona vielleicht an, dass das Gehirn des Menschen in der Lage ist, außergewöhnliche und wunderbare Dinge zu tun. Tatsächlich hat das Gehirn, in der Tayrona-Kultur und heute in der Kogui-Kultur, eine große Bedeutung. Es gilt als das Hauptquartier der Stärke und Fruchtbarkeit und sie haben großen Respekt vor seiner Macht.
In anderen nahegelegenen Felsen sind Symbole von Vögeln und dem Himmel eingraviert. Denkbar als Synonym zur Nähe der Sonne, den Schöpfer der kommenden Welt oder der Zukunft.
Nach den gegenwärtigen Überzeugungen der Eingeborenen sind die Mamas, spirituelle Häuptlinge der Kogui, in der Lage, die Führer der Welt telepathisch zu beeinflussen, um sie zu einem tiefen und größeren Umweltbewusstsein zu führen.
Einigen Forschern zufolge sind die auf dem Felsen eingravierten Zeichen ein verschlüsselter Code, eine Art Rosetta-Stein der Tayrona-Zivilisation, der die Achtung der Natur und das friedliche Zusammenleben des Menschen mit seinen Mitmenschen in völliger Harmonie untermauerte. Mutter Erde. Dieser Befehl wurde durch die Ankunft des weißen Mannes vor etwa 500 Jahren zerstört und ist noch nicht wiederhergestellt, Es scheint so, dass der Mensch heute zunehmend in Richtung Barbarei kriecht.
Die Kirche befindet sich nur wenige Meter vom Manzanares-Fluss entfernt. In der Nähe hatten die Ureinwohner eine Mauer errichtet, um sich gegen die Angriffe der Spanier zu verteidigen. Heute kann niemand mit Bestimmtheit sagen wo sich diese Mauer genau befand.
Es ist erstaunlich, dass die Kirche die bewegte kriegerische Geschichte der Ortschaft unbeschadet überstanden hat.
1934 - am Ende von vierhundert Jahren, stürzte das Dach des Kreuzgangs ein, als das Holz verrottete und die Wände baufällig wurden. Daraufhin wurde die Dachebene geändert und ersetzten die Klosterwände durch eine widerstandsfähigere Mischung, die mit Schlamm, Kuhmist und Abgrundgelee hergestellt wurde. Es hatte damals zwei Türme, die im Laufe der Jahre zerfielen und abgerissen wurden. Die Kirche wurde vor dreißig Jahren zum Nationaldenkmal erklärt.
In erster Linie interessiere ich mich für Bonda als Ausgangspunkt zum biologischen Reservat Caoba. Mein Auto stelle ich an der Polizeistation Bonda ab, wo ich mich auch mit einem Jeep abholen lasse. !00 Meter vor der Polizeistation gibt es auch einen bewachten Parkplatz für 20000 Pesos pro Nacht. Selber mit dem Auto nach Caoba zu fahren rate ich dringendst ab. Hier kommt nur ein Geländegängiger Jeep durch. Nach Bonda kommen sie problemlos mit Bus oder Taxi. Die ca. 11 km nach Caoba können sie auch per Motortaxi zurücklegen. Fahrer dafür gibt es genügend auf den Platz vor der Polizeistation.
Bei Hochwasser werden sie allerdings nur bis zum Fluss gebracht und den Rest des Weges muss dann zu Fuß zurückgelegt werden.
Meine Vorstellungen zum Reservat fahren, um den Tag richtig auszunutzen und am nächsten Tag nach dem Mittagessen zurücklaufen. Die Fahrt kostet uns 60000 Pesos und wurde über die Reception des Reservats gebucht.
2007 wurde das Naturreservat von einem deutsch-kolumbianischen Biologenehepaar gegründet. In Jahrelanger schweren Arbeit wurde aus diesen 30 Hektar großen Land ein biologisches Juwel mit viel Liebe im Detail. Auf ausgebauten Wegen kann man in Ruhe das weitläufige Areal erkunden mit seinen regionalen Bäumen, den Gärten mit Heilpflanzen und geschützten Tierarten.
Auf dem Gelände des Reservats befindet sich eine historische Siedlung der Tayrona die sich auf zwei Hügeln getrennt durch einen Gebirgsbach befinden. Die Versorgungswege wurden mit Steinen befestigt und von Eberhard Wedler teilweise freigelegt und restauriert. Über diese gepflasterten Wege sind die Hütten der Tayronas zu besichtigen. Vorsicht der Weg ist stellenweise sehr steil und glitschig. Auf der Spitze eines der beiden Hügel befindet sich ein Zeremonienplatz.
Auf dem Gelände sind, unter Anleitung und Mithilfe eines Mitglieds des Kogi Stammes, die Nachbauten eines Versammlungshauses und eines Zeremonienhauses, in Originalbauweise, entstanden.
Die Lodge besteht aus mehreren Unterkünften. Beginnend von einem Gemeinschaftszimmer mit 6 Betten über einem Baumhause, und Bungalows, ein Restaurant und einer Baar. Im Empfangsbereich befindet sich noch ein kleines Museum. Das Essen muss vorbestellt werden und wird mit sehr viel Liebe zubereitet. Besonders gut finde ich die Möglichkeit WLAN zu empfangen
Das Naturreservat bietet sich auch sehr gut an, als Ausgangspunkt für Wanderung in die nähere Umgebung.
Talaufwärts befinden sich die Hidden Cascadas of Silvestres. Vom Eingang des Reservates geht es erst einmal steil Aufwärts einen Hohlweg entlang. Dann folgen wir mäßig auf und absteigend den Fahrweg, immer links den Bach entlang. Nach ca. 40 Minuten sind wir gezwungen den Bach zu überqueren der zwar nicht tief aber relativ breit war. Es ist besser die Schuhe auszuziehen.
Auf der anderen Seite stehen zwei Finkas. Rechts befindet sich ein Wasserfall, der sichtbar unmittelbar an dem Furth befindet, aber nur über das Gelände der Finka erreichbar ist. Wir laufen über das Gelände der zweiten Finka.
Gleich ist ein Junge, der die Hand aufhält und Eintritt verlangt. Zähneknirschend zahle ich den Obolus. Es ist nicht viel, aber langsam fange ich mich an zu ärgern. Es gibt einfach nichts wo nicht bezahlt werden muss. Kurze Zeit später stehen wir an den Wasserfall. Wer will kann hier im angenehm kühlen Wasserbecken schwimmen. 30 Minuten weiter, stellenweise durch den Bach folgen wir den Verlauf und stehen vor den ersten der drei Versteckten Wasserfälle. Vorsicht erklimmen wir den klitschigen steilen Fels und gehen Bachaufwärts zum zweiten Wasserfall. Seine fünf Meter Höhe muss auf der linken Seite ebenfalls kletternd überwunden.
Zum dritten der versteckten Wasserfälle sollte nur ein erfahrener Kletterer oder Wanderer gehen, weil der Weiterweg sehr steil wird. Haben sie diese steile Passage überwunden, stehen sie endlich am Pool des dritten Wasserfalls. Der Pool eignet sich sehr gut zum Schwimmen. Der Ort ist ausgezeichnet Ruhe zu genießen, das Zwitschern der Vögel zu hören und zu entspannen. Denken sie aber daran, der Rückweg ist genau so gefährlich.
Auf Höhe Paso del Mango wo der Weg Richtung Reservat abzweigt führt ein Weg zu den Wasserfällen Pozo del Amor. Natürlich für eine kleine Gebühr. Ein weiteres Highline ist die Kakaofarm ca. 2oo Meter unterhalb des Reservats.
Um zur Kakao - Farm zu kommen, muss der Bach überwunden werden, der an dieser Stelle schon Relative breit ist. Durchaus schon ein Fluss. An dem Furth ist ein Seil gespannt mit deren Hilfe wir trockenen Fuß an das andere Ufer gelangen. Hier werden wir vom Inhaber der Finka herzlich empfangen, der sich bereit erklärt, uns durch seine Kaffeeplantage zu führen und die Herstellung von Schokolade zu erklären. Es war ersichtlich, wie Stolz er auf sein kleines Reich war das seit mehreren Generationen bewirtschaftet wird. Sein Handwerk und Liebe zur Kakaobohne hat ihn sein Vater vererbt.
Als erstes stellt er uns, seine Frau vor. Seine beiden Söhne kennen wir bereits. Der älteste hat uns mit dem Jeep abgeholt und der zweite ist uns während der Fahrt entgegengekommen als er nach Santa Marta zur Hochschule fuhr. Dann zeigte er uns seine Plantage und erklärte uns Besonderheiten des Kakaoanbaus.
Auf den Rückweg zum Haus erklärt er uns die einzellnen Schritte von der Ernte der Frucht bis zur Herstellung der Schokolade. So lernen wir die Arbeitsgänge von der Fermentierung, über das Trocknen bis zum Mahlen der Bohne kennen. Zum Schluss stellen wir sogar eigene Schokolade her und trinken Kakao. Es war ein lehrreiches Erlebnis und kann es nur weiterempfehlen.
Sein Sohn fuhr uns wieder nach Bonda zurück weil es mittlerweile wieder heftig regnete.
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