Kolumbien - Land im Zwiespalt und der Gegensätze
 Kolumbien -Land im Zwiespalt und der Gegensätze  

Páez

Die Páez sind ein im Süden Kolumbien lebendes Volk.

Berglandschaft Anden-Region Tierredentro aus www.urwaldkaffee.de/regionen/paez-kolumbien

Sie bezeichnen sich selbst als Nasa. Ihre Sprache heißt Páez, die sie selbst Nasa Yuwe nennen. Sie leben im Depertamento Cauca, einem und dort in 21 Reservaten auf insgesamt 2.764 km² in der schwer zugänglichen Anden-Region Tierredentro. Bei San Andrés de Pisimbalá (im Nachbartal von Inzá) liegt mit dem Parque Arquelógico National de Tierradentro eine der wichtigsten archäologischen Fundstätten Kolumbiens. Seit 1995 steht der Park auf der UNESCO-Liste des Welterbes der Menschheit.

Tierradentro. Necrópolis de Tierradentro. Foto: @Wikipedia

Im Parque arqueológico finden sich die Überreste der sogenannten Tierradentro-Kultur. Über diese Kultur ist wenig bekannt. Charakteristisch sind die, in den Fels getriebenen Schachtgräber, die bis zu fünf Meter tief sind. In den Seitennischen der Grabkammern wurden bis zu 100 Urnen gefunden. Die Wände der an den besten erhaltenen Kammern sind mit geometrischen Mustern in Weiß, Schwarz und Rot bemalt.

Ihre Anzahl der Páez betrug 2011 etwa 138.000 Menschen. Damit sind sie zahlenmäßig eines der größten indigenen Völker Südamerikas.[2]Ungefähr 65% von ihnen sind christlicher Religion.

NASA REBECCA CHAGUENDO, aus https://www.urwaldkaffee.de/

Die Páez sind wie alle Andenvölker seit der Conquista stark von der spanischen Kultur beeinflusst. Seit dem 20. Jahrhundert ist der Koka-Anbau und die daraus resultierende Drogenkriminalität ein immer wiederkehrendes Problem für die Ethnie. Das indigene Volk der Páez im Norden des Cauca, befindet sich seit der Kolonialzeit im Widerstandskampf. Die Páez kämpfen um Autonomie, ihre traditionellen Territorien, Kultur, Sprache, Bräuche, Wissen und für die Realisierung ihres Weltbildes, das auf Harmonie zwischen allen Lebewesen beruht. Sie befinden sich inmitten des bewaffneten Konfliktes zwischen Politik, Militär, Paramilitär und Guerilla. 1

Gebiet um Paez, Autor

Dieser negativen Entwicklung setzt sich seit 1971 eine Re-Indigenisierungsbewegung entgegen, die neben Kämpfen um Landrechte intensiv versucht, das ethnische Bewusstsein zu stärken. Die Bewegung geht von einer intellektuellen Elite aus, deren Ziel es ist, fremde Kulturelemente zu verbannen und das präkolumbische Erbe so weit wie möglich wieder zu beleben. Dies gilt sowohl für rituelle Revitalisierung der ethnischen Religion und des Schamanentums (und kommt damit einem Krisenkult nahe), als auch für viele andere Kulturelemente. 1994 kam es zu einem verheerenden Erdbeben im südlichen Stammesgebiet, das den Prozess deutlich festigte und beschleunigte. Die Schamanen deuteten dies als Warnschuss der Mutter Erde und anderer numinoser Geistmächte, weil die Indianer dem kommerziellen westlichen Lebensstil gefolgt seien, der bereits große Schäden an der lebenssichernden Umwelt verursacht hätte. 2

1Drexler 2009, S. 144–145.

2Summereder, Magdalena (2012) Gewaltfreier Widerstand der NASA. Diplomarbeit, Universität Wien. Fakultät für Sozialwissenschaften

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Peter Blöth
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Aktualisiert: 02.07.2024

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